IDS - Intrusion Detection System, part II
    ArticleCategory: [Choose a category, translators: do not
    translate this, see list below for available categories]
    SystemAdministration 
    AuthorImage:[Here we need a little image from you]
    ![[Photo of the Author]](../../common/images/KlausMueller.png) 
 
    TranslationInfo:[Author + translation history. mailto: or
    http://homepage]
    original in de Klaus
    Müller
    AboutTheAuthor:[A small biography about the author]
    Klaus Müller a.k.a. 'Socma' ist momentan noch
    Schüler und beschäftigt sich v.a. mit Linux
    Programmierung und sicherheitsrelevanten Themen.
    Abstract:[Here you write a little summary]
    Während sich der erste Teil v.a. auf die
    typischen Angriffe gegen Intrusion Detection Systeme
    konzentrierte, wird dieser zweite Teil Methoden vorstellen, mit
    denen ihr diese Angriffe entdecken und wie ihr darauf reagieren
    könnt. Dazu zählen z.B. die Verwendung von Signaturen
    und Filtern. Abschließend wird noch Snort und LIDS
    vorgestellt. 
    ArticleIllustration:[One image that will end up at the top
    of the article]
    ![[Illustration]](../../common/images/illustration292.jpg) 
 
    ArticleBody:[The main part of the article]
    Analysemöglichkeiten
    Es wurde bereits besprochen, gegen welche Attacken sich
    IDSs schützen sollten und welche verschiedenen Systeme man
    unterscheidet. Jetzt aber zur Art und Weise der Analyse, also
    wie ein IDS bestimmt, ob ein Angriff vorlag oder nicht, bzw. ob
    der Angriff erfolgreich war oder nicht. 
    
     Grundsätzlich unterscheidet man hier Misuse Detection und
    Anomaly Detection. Bei der Misuse Detection werden bestimmte
    Muster definiert, die einen Angriff als solchen enttarnen.
    Diese Muster werden auch Signaturen genannt, und werden in
    einem extra Teil noch intensiver besprochen. Für jetzt
    reicht es zu wissen, dass man z.B. Signaturen definieren kann,
    die im Netzwerk-Verkehr nach bestimmten Strings suchen (z.B.
    /etc/passwd) und gegebenfalls die "Anfrage" nach dieser Datei
    verbieten und Alarm auslösen. Der Vorteil der Misuse
    Detection besteht darin, dass die Wahrscheinlichkeit von false
    alarms relativ gering ist, da man anhand von Signaturen recht
    genau einstellen kann, nach welchen Dingen gesucht werden
    soll.... Der Nachteil ist allerdings auch recht offensichtlich,
    denn neue Attacken werden nicht sehr häufig erkannt, da
    sie nicht definiert sind (siehe Kapitel über Signaturen).
    Die andere Möglichkeit stellt die sogenannte Anomaly
    Detection dar. Das bedeutet einfach nur, dass ein Profil von
    normalen Useraktivitäten erzeugt wurde und wenn das
    Verhalten des Users zu sehr von diesem Profil abweicht, ein
    Alarm ausgelöst wird. 
    
     Erster Schritt bei dieser Analyse stellt also das Erstellen
    eines Profils (einer Datenbank) "normaler" Useraktivitäten
    dar. Hierbei können die verschiedensten Dinge
    protokolliert werden : Wie oft führt er bestimmte
    Kommandos aus ? Wann führt er bestimmte Kommandos aus ?
    Wie oft öffnet er bestimmte Dateien ? .... Hier ein
    kleines Beispiel : - User 'beispiel' führt
    durchschnittlich 3 mal täglich /bin/su aus (dieser Wert
    stünde im Profil) Nun kommt der User 'beispiel' und
    führt an einem Tag auf einmal 7 mal su aus, also mehr als
    doppelt so oft wie sonst. Anomaly Detection würde dieses
    "anormale" Verhalten enttarnen und den Admin warnen, dass User
    'beispiel' plötzlich 7 mal su ausgeführt hat, dabei
    ist der protokollierte , "normale" Durchschnitt bei 3. Die
    Nachteile dieses Verfahrens wurde mir v.a. klar, als ich selber
    mit der Umsetzung (siehe Beispiele am Ende - COLOID) begann,
    denn die Methode, um eine Datenbank normaler
    Useraktivitäten zu erzeugen, ist recht rechenintensiv.
    Beobachtet man z.B., wie oft der User 10 Dateien geöffnet
    hat, so müsste bei jedem open() überprüft werden,
    ob es sich um eine der 10 Dateien handelt, und falls ja der
    entsprechende Counter hochgezählt werden. Dennoch stellt
    es eine sehr gute Möglichkeit dar, auch neue
    Angriffstechniken aufzudecken, da diese wahrscheinlich als
    "anormal" gelten werden. Außerdem kann der Admin
    schließlich auch selbst definieren, welche Abweichung als
    "anormal" gelten soll, z.B. eine Abweichung von 10% oder erst
    eine Abweichung von 75%.... Bei der Verwendung dieser Methode
    müsst ihr allerdings aufpassen, dass die Erstellung des
    Userprofils in einem "sicheren" Netzwerk abläuft, da sonst
    das Verhalten des Angreifers als normal gilt und das Verhalten
    des richtigen Users als anormal. 
    
     Allgemein umfasst die Anomaly Detection folgende Dinge: 
    
      - Threshold Detection = dieser Bereich benutzt v.a.
      Counter, die zählen wie oft was ausgeführt,
      geöffnet, gestartet ... wurde. Diese statische Analyse
      kann noch durch die sogenannte Heuristische Schwellenanalyse
      erweitert werden.
- Rule-Based Detection = hier werden bestimmte Regeln
      definiert, sollte die Verwendung von diesen Regeln abweichen
      wird ein Alarm ausgelöst.
- Static Measure = das Verhalten des Users/Systems
      entspricht einem Muster, das entweder vordefiniert wurde oder
      sonst wie erstellt wurde. Oft wird hier ein Programm/LKM...
      eingefügt, das normale Benutzeraktivitäten
      protokolliert und so das Muster definiert
Heuristische Schwellenwertanalyse heisst hier, dass der Counter
    (wie oft etwas ausgeführt werden darf) nicht von Anfang an
    statisch festgelegt wird, sondern dynamisch. Führt ein
    User normalerweise /bin/login 4 mal aus, so würde der
    Counter evtl. auf 5 gesetzt....
     Eine Untergruppe der Anomaly Detection stellt die Protocol
    Anomaly Detection dar, eine relativ neue Technik, die vom
    Prinzip her genauso funktioniert wie die Anomaly Detection.
    Jedes Protokoll hat ein "vordefiniertes" Verhalten (siehe
    entsprechende) RFC's , Ziel der Protocol Anomaly Detection ist
    es, festzustellen, ob das Verhalten des Protokolls wie
    vordefiniert ist oder nicht. Es basieren mehr Angriffe auf
    Protocol Misuse als man vielleicht denken mag, daher ist diese
    Untergruppe durchaus wichtig für IDSs. Bei einem Blick
    zurück in den Teil über Scanning, lassen sich
    sicherlich einige 
     Ansätze zur Protocol Anomaly Detection finden. 
    
      - Überprüfen, ob kein Flag gesetzt ist (NULL
      Scan)
- Überprüfen, ob alle Flags gesetzt sind (XMas
      Scan)
- Überprüfen, ob "unsinnige" Kombinationen von
      Flags gesetzt sind, wie SF
- .......
In den entsprechenden rfc's findet ihr die richtigen
    Spezifizierungen, auch welches Verhalten nicht eintreten
    sollte, bzw. welches Verhaltenn bei einem bestimmten Ereignis
    auftreten sollte. Desweiteren gibt es noch die Application
    Anomaly Detection (eigentlich kommt es Application Based IDSs
    nahe ). In einigen Texten las ich Ansätze in diese
    Richtung, so dass ich mich auch damit beschäftigt habe.
    Natürlich hat auch ein Programm ein "normales" Verhalten,
    d.h. wie reagiert es auf Ereignis X .. Y , was macht es wenn
    der User eine fehlerhafte Eingabe macht, .... Oft werden
    bestehende Binaries (v.a. ps, netstat...) durch eigene ersetzt,
    um (im Falle von ps) bestimmte Prozesse zu verstecken. Mittels
    Application Anomaly Detection könnte man nun evtl.
    "anormales" Verhalten des Programms erkennen. Einige
    Application Based IDSs funktionieren sicherlich in diese
    Richtung, doch mit dieser Art der IDSs habe ich am wenigsten
    Erfahrung .
    
     Abschließend noch zu einer neuen Methode der
    ID-Systeme:Intrusion Prevention. Intrusion Prevention wird von
    einigen neuen ID-Systemen eingesetzt und unterscheidet sich von
    den bisher besprochenen Methoden der Intrusion Detection.
    Anstatt durch die Analyse von Logfiles / des Traffics....
    Angriffe später zu entdecken, wird versucht, Angriffe gar
    nicht erst zuzulassen. 
     
     Im Gegensatz zu klassischen IDSs werden hier keine Signaturen
    benutzt, um Angriffe zu erkennen. Im folgenden wird kurz
    erläutert, was IPSs machen, die Funktionsweise sollte
    anhand von kleinen Beispielen verständlich sein: 
    
    
      - Monitor application behavior
- Create application rules
- Alert on violations
- Correlate with other events
- System Call Interception
- ......
    
     'Monitor application behavior' kommt den
    Application-Based-IDSs nahe,d.h. das Verhalten einer
    Applikation wird untersucht (und protokolliert), so z.B. auf
    welche Dateien es normalerweise zugreift, mit welchen
    Programmen es interagiert, auf welche Ressourcen es
    zurückgreift....Ähnlich wie bei der Anomaly Detection
    wird also erst einmal versucht herauszufinden, was ein Programm
    normalerweise macht, bzw. was es machen darf. 
    
     Der dritte Punkt ('Alert on violations') sollte eigentlich
    keiner Erklärung bedürfen, es heisst nämlich nur,
    dass bei Abweichungen (sprich bei Erkennung einer Attacke) ein
    Alert ausgelöst werden kann. Dies kann bedeuten, dass
    einfach "nur" geloggt wird oder aber das Resourcen gesperrt
    werden.... 
    
     Im zweiten Schritt ('Create application rules') wird auf den
    Informationen, die auf den Recherchen in Teil 1 ( 'Monitor
    application behavior') beruhen, ein sogenanntes Application
    Ruleset aufgestellt. Dieses Ruleset gibt Auskunft darüber,
    was eine Applikation machen darf (auf welche Ressourcen es
    zurückgreifen darf...) und daraus folgt dann auch, was eine
    Applikation nicht machen darf. 
    
     'Correlate with other events' bedeutet, dass man andere
    Sensoren....über die Vorgänge informiert, durch das
    Zusammenarbeiten der Sensoren...kann so besser sichergestellt
    werden, dass Angriffe nicht zugelassen werden. 
     
       Application
        |
        V
       Action
        |
        V
    ---------------------
    | Realtime decision |
    ---------------------
       /       \
      Deny     Allow
       /           \
   Alert         execute Action
    
    
     Dieses vereinfachte Schema soll lediglich noch einmal die
    Vorgänge verdeutlichen. Bevor eine Aktion
    durchgeführt wird, wird erst einmal eine 'Realtime
    decision' durchgeführt (d.h. die Aktion mit dem
    Application Ruleset verglichen). Sollte die Aktion nicht
    gestattet sein (z.B. weil das Programm auf Dateien zugreifen
    will / ändern will, obwohl es eigentlich gar nicht auf
    diese Systemdateien zugreifen darf), wird ein Alert erzeugt. In
    den meisten Fällen werden die anderen Sensoren (oder eine
    zentrale Konsole) davon auch noch informiert. Dadurch soll
    verhindert werden, dass andere Rechner im Netzwerk bestimmte
    Dateien ausführen/öffnen... Sollte die Aktion
    allerdings dem Ruleset entsprechen, wird es genehmigt und die
    entsprechende Aktion letztendlich ausgeführt... 
    
     Nun aber zum vorerst letzten Punkt, der 'System call
    interception'. Manipulierte Systemaufrufe (durch z.B. sog.
    Rootkits) sind heutzutage immer öfter vorzufinden. Der
    Ansatz bei der Interception der Systemaufrufe ist recht einfach
    : Bevor ein Systemaufruf "zugelassen" wird, wird er erst einmal
    genauer überprüft. Überprüfung heisst z.B.,
    dass man folgende Fragen checkt (siehe auch [5]): 
    
     
    
      - wer hat den Systemcall aufgerufen (welches Prog...)
      ?
- unter welcher User - Autorität läuft der
      Prozess (root...) ?
- auf was versucht der Systemcall zuzugreifen ?
    
     Somit kann auch hier kontrolliert werden, ob versucht wird
    wichtige Konfig/Systemdateien zu ändern, da man
    "lediglich" überprüfen muss, ob der Systemcall dem
    vordefinierten Ruleset entspricht oder nicht. 
    
               Program
                   |
                   V
             System call
                   |
                   V
            System call Interception
                 /          \
             Deny           Allow
               |               |
            do not call     Kernel
            System call
    
    
     Intrusion Prevention ist verglichen mit anderen Methoden eine
    recht neue Methode, so dass es in Zukunft sicherlich auch noch
    mehr Informationsmaterial zum Thema geben wird. 
    
     Zum Abschluss sei v.a. noch auf OKENA verwiesen, ein sehr
    leistungsfähiges IPS. In der Whitepapers Sektion unter
    www.okena.com findet ihr zusätzliches Material zu
    StormWatch... Wer sich für die Schwächen von
    StormWatch interessiert, sollte [6] lesen. 
    
     
    Signaturen
    
    
     Hier werden nun die Signaturen der IDSs behandelt, im zweiten
    Unterteil dann noch deren Schwächen... 
    
     
    Konzept
    Anhand von Signaturen können bekannte Angriffe erkannt
    werden, eine Signatur guckt also nach einem bestimmten Muster
    im Verkehr. Dieses Muster können verschiedenste Dinge
    sein, z.B. Strings oder auffällige Header (mit anormalen
    Flagkombinationen), Ports die dafür bekannt sind, dass sie
    von Trojanern benutzt werden.... Die meisten Angriffe haben
    gewisse Merkmale, z.B. dass eben bestimmte Flags gesetzt sind
    oder dass bestimmte Strings im Payload enthalten sind, durch
    Signaturen wird nun versucht, anhand von diesen Merkmalen einen
    Angriff zu entdecken. 
    
     Beginnen möchte ich mit den sog. Payload Signaturen. Hier
    zur Anschauung einmal ein Teil des Payloads eines Pakets: 
00 00 00 00 E9 FE FE FF FF E8 E9 FF FF FF E8 4F    ...............
0 FE FF FF 2F 62 69 6E 2F 73  68 00 2D 63 00 FF FF .../bin/sh.-c...
    
    
     Wie ihr später in der Beschreibung zu den Snort-Rules
    sehen werdet, bestehen hier einige Möglichkeiten, was man
    machen kann. Häufig wird der Inhalt des Payloads nach
    bestimmten Strings durchsucht (in Snort mit 'content' oder
    'content-list'), möchte jemand z.B. eine Passwortdatei
    (z.B. /etc/passwd) ziehen, so besteht die Möglichkeit, den
    Payload zu durchsuchen (nach /etc/passwd) und falls das Paket
    diesen String enthält, Maßnahmen dagegen
    einzuleiten, z.B. so : 
    
     
 alert tcp $EXTERNAL_NET any -> $HTTP_SERVERS 80        \
 (msg:"WEB-MISC/etc/passwd";flags: A+; content:"/etc/passwd"; \
 nocase;classtype:attempted-recon; sid:1122; rev:1;)
    
    
     Eine etwas andere Möglichkeit besteht darin, alle Pakete
    zu melden, die nicht einen bestimmten String enthalten. 
    
     Ein weiterer Ansatz besteht darin, die Größe der
    Pakete (an bestimmte Ports) zu überwachen, um vor
    möglichen Buffer Overflows zu schützen. Allgemein
    betrachtet besteht also die Möglichkeit, den Source Port
    und Destination Port zu bestimmen und Zugriffe von bestimmten
    Ports, bzw. auf bestimmte Ports ganz zu unterbinden. Allgemein
    betrachtet, gehören string signatures zu den payload
    signatures. Bei den Payload Signatures handelt es sich um
    Signaturen, die den Payload eines Pakets untersuchen, wie z.B.
    bei den string signatures der Payload nach einem bestimmten
    String durchsucht wird. 
     Doch was kann man noch anhand von Signaturen entdecken ? Nur
    den Payload nach bestimmten Strings durchsuchen, ist sicherlich
    nicht immer das "berauschenste". Eine andere Möglichkeit
    besteht darin, die Signatur nach den Flagkombinationen des TCP
    Headers gucken zu lassen. Sollte in einem Paket sowohl das SYN
    als auch das FIN Bit gesetzt sein, so liegt hier eine
    Anormalität vor, die vom Angreifer dazu genutzt werden
    könnte, bestimmte Eigenschaften des Betriebssystems
    herauszufinden (oder das Betriebssystem selbst herauszufinden).
    Wie anfangs bereits erwähnt, gibt es auch bestimmte Ports,
    die dafür berühmt sind, dass sie von
    Trojanern genutzt werden. Beispiele für solche Ports
    wären 31337 oder 27374. 
    
     Vielleicht wird es verständlicher, wenn ich das ganze an
    einem Beispiel erkläre. Für dieses Beispiel schauen
    wir uns einmal typische Merkmale eines synscan-Angriffs an:
    
    
    
      - verschiedene Source IPs
- TCP Src und Dest Port ist 21
- Type of service 0
- IP id 39426
- SF gesetzt (SYN und FIN)
- verschiedene Sequenznummern gesetzt
- verschiedene Acknowledgement Nummern gesetzt
- TCP Window Größe von 1028
    
     Ziel einer Signatur sollte es in einem solchen Falle sein,
    "normale" Merkmale einer Verbindung von "annormalen" zu
    unterscheiden. Manche IDSs besitzen auch extra Datenbanken,
    die eben solche Informationen wie oben gegeben enthalten, dann
    wird auf Übereinstimmung überprüft. 
     Prinzipiell kann man für das synscan-Beispiel schon
    Anormalitäten feststellen, die sich per Signatur
    überprüfen lassen: 
    
      - Source und Destination Port sind 21 (File Transfer
      Protocol - ftp) .
- Gleiche Source und Destination Port Number bedeuten nicht
      zwangsläufig, dass eine Attacke vorliegt, nur ist es
      wahrscheinlich.
- SF gesetzt, wie oben bereits gesagt, dürfte dieses
      nicht vorkommen, da man keine Verbindung anfordern und direkt
      wieder beenden kann
- Acknowledgement Nummer ist ungleich 0, obwohl nur SF und
      nicht ACK gesetzt. Wenn ACK nicht gesetzt ist, sollte die
      Acknowledgement-Nummer auf 0 stehen
- IP ID ist immer 39426, obwohl (nach RFC) diese Nummer
      nicht konstant bleiben dürfte, muss aber nicht
      zwangsläufig auf einen synscan-Angriff hindeuten,
      genauso wie die konstante Window Größe...
    
     Bei der Entwicklung einer Signatur, zum Erkennen eines
    synscan-Angriffs, muss man nicht nur die oben genannten
    Merkmale des Angriffs beachten. Ziel der Signatur sollte es
    sein, sowohl alte Versionen als auch zukünftige
    Versionen dieses Angriffs zu erkennen. Deshalb sollte man
    sowohl möglichst allgemeine Merkmale mit speziellen
    Merkmalen des Angriffs verbinden, so dass die
    Wahrscheinlichkeit einer Erkennung steigt. Zwar könnt ihr
    für jede neue Version eines Angriffs eine neue Signatur
    schreiben, allerdings wäre man dann wohl den ganzen Tag
    damit beschäftigt, neue Signaturen zu schreiben, anstatt
    sich mit anderen, wichtigeren Dingen zu beschäftigen.
    Darum solltet ihr darauf achten, dass man mit der Signatur
    möglichst viele Angriffe (und Versionen) erkennt, ohne
    jedes Mal die Signatur ändern zu müssen. 
    
     Grundsätzlich sollte man sowohl Signaturen zur Erkennung
    von bestimmten Attacken als auch allgemeine Signaturen (z.B.
    zur Erkennung von Anormalitäten) schreiben. Ein Beispiel
    für eine mögliche Signatur, die einen speziellen
    Angriff entdeckt, könnt ihr oben sehen (oben war es der
    Angriff von synscan). Eine mögliche allgemeine Signatur
    könnte z.B. nach folgenden Dingen gucken: 
    
    
      - acknowledgement nummer ungleich 0, obwohl ACK nicht
      gesetzt
- anormale Flagkombinationen im TCP Header (SYN und FIN)
      oder andere (siehe Beschreibung der Scans)
- ....
    
     Signaturen, die allgemein nach Anormalitäten von
    Protokollen suchen, werden im allgemeinen als Protocol
    analysis based signatures bezeichnet, während die andere
    Gruppe als "Packet Grepping" bekannt ist. 
    Schwächen
    
     Zwar scheint die Methode der Payload Signatures (also auch die
    der string signatures) recht "sicher", allerdings gibt es
    Möglichkeiten, diese zu umgehen. Evtl. schreibe ich mal ein
    Paper dazu, wie man Snort Rules umgehen kann, daher
    beschränke ich mich hier auf das Wesentliche. Eine
    Signatur, wie die, die ihr dort oben sehen könnt, guckt
    nach "/etc/passwd", durch nocase wird
    Groß/Kleinschreibung nicht beachtet. Doch was ist, wenn
    wir nicht auf direktem Wege die /etc/passwd saugen, sondern
    über einen Umweg ? Würde der Angreifer stattdessen
    '/etc/blabla/shit/../.././\passwd ' nehmen, würde die
    Signatur dann immer noch Alarm schlagen ? Nein, denn sie sucht,
    wie oben bereits erwähnt, nur nach /etc/passwd (und anderen
    Groß/Klein geschriebenen Varianten). Ein weiteres Problem
    bei diesen Signaturen ist, dass sie meist nur bekannte Angriffe
    entdecken, nach bekannten Viren suchen. Neuere Versionen
    bestimmter Attacken werden meistens nicht entdeckt.... Die
    anderen Signaturen, die sich auf spezielle Angriffe
    spezialisieren oder allgemeine Signaturen haben zwar den
    Vorteil, dass sie neue Angriffe eher entdecken, allerdings muss
    man bei der Formulierung seiner Signatur-Regeln "aufpassen".
    Eine Signatur, die sich auf einen bestimmten Angriff
    spezialisiert (auf dessen Entdeckung), wird fehlschlagen bei
    der Entdeckung einer etwas veränderten Variante (anstatt
    einen konstanten IP ID Wert von 39426 zu haben, hat die neue
    Attacke einen variablen Wert). Bei der Formulierung von
    allgemeinen (protocol analysis based signatures) Signaturen,
    muss man darauf achten, dass man die Regeln auch wirklich
    allgemein formuliert, d.h. die Regeln müssen auf
    Anormalitäten hinweisen, die so nicht auftreten
    können bzw. dürfen . 
    
     Eine weitere Schwäche offenbart sich bei näherer
    Betrachtung der Unicode Attacke (siehe [4]). Beispielhaft hier
    die Beschreibung einer Sicherheitslücke im MS IIS,die
    durch die Unicode Attacke ermöglicht wird/wurde: 
    
     "Synopsis: 
     A flaw exists in Microsoft Internet Information Server (IIS)
    that may allow remote users to list directory contents, view
    files, delete files, and execute arbitrary commands. Attackers
    may use the Unicode character set to craft URLs to access
    resources via IIS that would normally be inaccessible. All
    recent versions of IIS are affected by this vulnerability.
    Exploitation of this vulnerability is trivial. ISS X-Force is
    aware of widespread exploitation of this vulnerability. " 
    
     Das Problem für IDSs besteht darin, dass die Zeichen in
    UTF-8 verschiedene Codes haben, die doch im gleichen Zeichen
    resultieren. Z.B. "A": U+0041, U+0100, 
    
     U+0102, U+0104, U+01CD, U+01DE, U+8721. Da MS ISS nicht auf
    Groß/Klein - schreibung achtet(e) , waren wiederum
    mehrere Möglichkeiten vorhanden, verschiedene Zeichen
    darzustellen (es existieren z.B. 83,060,640 verschiedene
    Möglichkeiten AEIOU darzustellen..). 
    
     Ruft ein Angreifer nun z.B.
    "http://victim/../../winnt/system32/cmd.exe" würde IIS
    noch einen Fehler erzeugen, wenn man allerdings die Stelle
    "../.." durch ein UTF-8 Äquivalent ersetzt, wird kein
    Fehler erzeugt : "http://victim/..%C1%9C../winnt/system32
    /cmd.exe". Außerdem können sog. unescape UTF-8 Codes
    dazu führen, dass man Seiten aufrufen kann, die man
    eigentlich nicht aufrufen darf. Ein NIDS hat es schwer, diese
    Angriffe zu erkennen, da sich das ganze auf dem Application
    Layer abspielt, in einem solchen Fall wäre der Einsatz
    eines HIDSs sinnvoller. Verschlüsselung stellt im
    allgemeinen ein Problem für Sensoren da, diese Tatsache
    wird mittlerweile auch immer öfter ausgenutzt. Das
    Vorgehen einiger "IDS-Hersteller" zeigte auch deutlich die
    Grenzen der Signaturen, die verfügbaren Signaturen
    erkannten zwar einige bekannte Unicode-Attacken, bei kleinen
    Veränderungen des Angriffs wurde die Signatur allerdings
    wieder wertlos. Lediglich NetworkICE hat zur damaligen Zeit
    erfolgreich die Signaturen entwickelt, die diese Attacken
    entdeckten (Snort und ISS RealSecure entwickelten auch
    Signaturen, allerdings entdeckten diese -wie gesagt- nur die
    bekannten Unicode-Attacken). 
    
     
    Response
    
     Wie bereits im Verlauf des Textes erwähnt wurde,
    untersuchen IDSs die Vorgänge auf dem PC / im Netzwerk,
    doch was wäre ein IDS, wenn es nichts machen würde, um
    darauf aufmerksam zu machen / darauf zu reagieren ? Dann
    wäre ein IDS wohl nicht viel Wert, bzw. nur Verschwendung
    von Rechenperformance. Grundsätzlich unterscheidet man bei
    'Response' einerseits Active Response und andererseits Passive
    Response. Im jeweiligen Abschnitt sollten die Unterschiede
    eigentlich deutlich werden. 
     Dem interessierten Leser sei auf OPSEC (http://www.opsec.com)
    verwiesen. 
Secured by Check Point' appliances are security solutions that integrate
Check Point VPN-1/FireWall-1 technology onto our partners' hardware
platforms.
    
    
     Dieses System erlaubt es also bestehende Sicherheits-Systeme
    in die FireWall-1 zu integrieren. Ein zusätzlicher Vorteil
    liegt darin, dass es weltweit anerkannt wird (und ca. 300 Partner
    hat ). Wenn ihr einen Angriff entdeckt, könntet ihr die IP
    Adresse des Angreifers durch die Firewall "sperren" (nur als
    eine mögliche Response Option). Solltet ihr an OPSEC
    interessiert sein, so solltet ihr euch "Deployment Platforms"
    durchlesen, dort stehen auch die Voraussetzungen, um dem System
    "beizutreten" (Partner zu werden). 
    
    Active Response
    Active Response bedeutet, dass automatisch darauf reagiert wird,
    wenn das IDS einen Einbruch(sversuch) meldet. Je nachdem, was
    für ein Angriff gemeldet wird (also auch abhängig
    davon, wie schwerwiegend der Angriff war) bieten die meisten
    IDSs verschiedene Optionen, um darauf zu reagieren: 
     1) Aktionen gegen den potentiellen Einbrecher einleiten 2)
    "Lediglich" zusätzliche Informationen sammeln (über
    den Angreifer und dessen Attacke, bzw. deren Auswirkungen) 3)
    Konfiguration ändern 
     Die erste mögliche Reaktion wäre hier Aktionen gegen
    den Einbrecher einzuleiten. Diese Aktionen können
    natürlich alles mögliche bedeuten, Zugriff für
    diese Person sperren oder gar Attacken gegen diesen Einbrecher
    einzuleiten. Wie allerdings schon bei Honeypots erwähnt,
    ist es oft nicht nur schwierig, seinerseits Attacken gegen den
    Angreifer zu steuern, sondern oft auch illegal. In diesem
    Zusammenhang taucht öfter der sog. "Third Party Effect"
    auf. Was ist dieser Effekt eigentlich? Anschaulich
    erklärt, ist ein Third Party Effect nichts anderes als
    z.B. so was : 
     
 ------------               ------------              -------
 | Intruder | ------------> | Innocent  | ----------> | YOU |
 ------------               ------------              -------
    
     Der Third Party Effect heisst also einfach, dass eine
    unschuldige Person (ein unschuldiges Netzwerk) von dem
    Angreifer erfolgreich attackiert wurde, danach nutzt er dieses
    Netzwerk, um von dort aus unser Netzwerk (und vielleicht auch
    andere) anzugreifen. Doch wo liegt hier das Problem? Das
    Problem besteht nun darin, dass unser Netzwerk 'Innocent' als
    Angreifer enttarnen würde, anschließend würde
    es Attacken gegen 'Innocent' einleiten, obwohl 'Intruder'
    dieses Netzwerk attackiert hat, um gegen uns Attacken einzuleiten, und nicht 'Innocent', der der eigentliche Täter war.
    Als Folge unseres Angriffs (mit der falschen Gewissheit, wir
    würden "nur" den Angreifer attackieren) würde
    sicherlich nicht zu unterschätzender Schaden bei
    'Innocent' entstehen. Wenn 'Intruder' noch geschickt genug war,
    seine Spuren (also die Spuren seines eigentlichen Angriffs) zu
    verwischen, werden wir für diesen Schaden verantwortlich
    gemacht, nicht 'Intruder'. 
    
     Die zweite Möglichkeit (also zusätzliche
    Informationen zu sammeln) ist da schon unproblematischer.
    Sollte ein möglicher Angriff/Einbruch festgestellt werden,
    werden nun "lediglich" zusätzliche Informationen über
    den User und dessen Attacke eingeholt. Wenn ein IDS feststellt,
    dass ein bestimmter User erfolgreich seine Rechte erweitert hat
    (oder sonst ein "Angriff" vorliegt) könnte dieser User in
    Folge dessen genauer observiert werden, z.B. Protokollieren der
    eingegebenen Kommandos (falls nicht eingestellt), von wo aus
    hat sich der User eingeloggt, wie lange bleibt er angemeldet,
    wann hat er sich eingeloggt, wie oft (und wann) loggt er sich
    die nächsten Tage ein, probiert er irgendwelche bestimmten
    Binaries zu ftp'en ... , es wird so gesehen also ein Profil des
    Angreifers erstellt. Dies hat den Vorteil, dass man später
    die ausführlichen Logs genau analysieren kann, um
    mögliche Schwachstellen in der Konfiguration zu
    schließen, außerdem ist es eher möglich,
    gerichtliche Schritte gegen den Angreifer einzuleiten. Als
    dritte Möglichkeit sehe ich die mögliche
    Änderung der bestehenden Konfigurationen des Systems, der
    Firewall etc. Wenn der Angreifer bestimmte IP Adressen benutzen
    sollte, so könnte man verbieten, dass sich ein User mit
    dieser IP mit dem Netzwerk connecten darf. Natürlich
    könnte man auch sonstige Zugriffe, die vom (vermuteten) Ort
    aus kommen, blocken (und auch protokollieren). In
    Ausnahmefällen könnte man vorerst auch einfach mal
    jeglichen Zugriff auf das eigene Netzwerk unterbinden (oder
    jeglichen Zugriff auf bestimmte Ports, von bestimmten Netzwerk
    Interfaces ....) Eine weitere Möglichkeit der Active
    Response stellt das Beenden einer TCP-Connection dar (TCP-Kill
    genannt). Um eine Verbindung zu einem anderen Rechner zu
    beenden, schickt man ihm ein RST (Reset-Flag), so dass die
    Session "gekillt wird". Normalerweise wird RST nur gesendet,
    wenn ein Fehler in der Verbindung aufgetreten ist, in
    diesem Fall kann es aber von einem IDS (wie z.B. ISS
    RealSecure) dazu "gebraucht" werden Sessions mit einem anderen
    Rechner zu schließen (es existiert auch ein gleichnamiges
    Tool , für Win-NT). 
    
     
 " tcpkill - kill TCP connections on a LAN
   .......
   tcpkill  kills specified in-progress TCP connections (use-
   ful for libnids-based applications which  require  a  full
   TCP 3-whs for TCB creation). "
    
     Dies ist ein Ausschnitt aus 'man tcpkill' .... 
     Wie ihr seht, besteht hier eine recht umfassende
    Möglichkeit, auf Angriffe zu reagieren. Gegenattacken
    einzuleiten scheint zwar auf den ersten Blick
    verführerisch, sollte allerdings möglichst nicht
    angewandt werden. 
     
    Passive Response
    
     Im Unterschied zur Active Response, werden hier meist nur
    Warnungen... geloggt , die dann der Admin/User...kontrollieren
    muss. Hier bestehen folgende Möglichkeiten zu reagieren:
    
    
     1) Warnungen , Hinweise ... loggen 
     2) Erzeugen von sog. Reports, die den Zustand des Systems
    über gewisse Zeit beobachten und so einen Bericht
    anfertigen. 
    
     Nahezu jedes IDS besitzt die Möglichkeit Warnungen zu
    generieren oder Hinweise an User/Browser...zu verschicken. Wenn
    z.B. versucht wird eine wichtige Systemdatei zu löschen,
    bestimmte Services zu starten (deren Benutzung verboten sein
    sollte),...könnte eine Warnung erzeugt werden, die
    über den Vorfall informiert, wer daran beteiligt war und
    auch den Zeitpunkt. Mittlerweile besitzen auch immer mehr IDSs
    die Möglichkeit sog. Reports zu erzeugen. Der Zustand des
    Systems wird hier über einen längeren Zeitraum hin
    überwacht, Vorgänge protokolliert und dann ein
    Statusreport erzeugt. Die Möglichkeit der Passive Response
    bieten eigentliche alle IDSs... 
    Filter
    Ein Filter wird dazu benutzt einen Angriff anhand seiner
    Signatur zu erkennen. Diese Signatur hat indirekt etwas mit den
    bereits besprochenen Signaturen zu tun , da auch hier typische
    Merkmale eines Angriffs (wie Dest/Src Ports, Dest/Src IPs...)
    untersucht werden. Im weiteren Teil dieses Kapitels , werde ich
    anhand von N-Code einige Beispiele für Filter gegen
    bekannte Attacken vorstellen und erklären, sollte euch
    N-Code unbekannt sein, so könnt ihr am Ende dieses Teils
    eine Seite finden (advanced users guide - nfr) die eine
    übersicht über N-Code liefert. 
     land: 
# Dies ist ein Beispiel, wie man in N-Code
# eine land Attacke erkennen kann
 filter pptp ip () {
        if(ip.src == ip.dest)
        {
                record system.time,
                        eth.src, ip.src, eth.dst, ip.dest
                to land_recdr;
        }
 }
    Da hier unbekannte Variablen verwendet wurden, hier kurz eine
    Erklärung : 
    
      - ip.src = die Source-IP Adresse
- ip.dest = die Destination-IP Adresse
- eth.src = MAC Adresse der "Ziel-Machine"
- eth.dst = MAC Adresse des "Source-PCs"
- record system.time = protokolliert die Zeit (den
      Zeitpunkt) zu dem die Bedingung ip.src == ip.dest
      erfüllt war
    
     Wie ihr seht, kennt auch N-Code den Operator ==, wenn ihr euch
    den Advanced User's Guide durchlest, werdet ihr feststellen das
    auch andere Gemeinsamkeiten (mit Hochsprachen...) bestehen,
    z.B. kennt auch N-Code die Operatoren + , - , *... oder
    zusammengesetzte Operatoren wie >=, != .... oder wie oben
    ==. Xmas Scan: Wie ihr aus "Angriffsarten" wissen solltet, sind
    bei einem Xmas Scan alle Flags gesetzt. Daher scheint es
    plausibel zu überprüfen, ob denn nun alle gesetzt
    sind oder nicht. Dafür benötigt man allerdings noch
    die Werte der einzelnen, gesetzten Bits : 
 Bit                    Wert
 --------------------------------------
 F-FIN                  1
 S-SYN                  2
 R-RST                  4
 P-PSH                  8
 A-ACK                  16
 U-URG                  32
---------------------------------------
    filter xmas ip() { if(tcp.hdr) { $dabyte = byte(ip.blob,13);
    if(!($dabyte ^ 63)) { record system.time,
    ip.src,tcp.sport,ip.dest, \ tcp.dport, "UAPRSF" to
    xmas_recorder; return; } } } 
     Auch hier kommen einige unbekannte Variablen vor, die ich
    erstmal erklären werde: 
    
      - tcp.hdr = wenn tcp.hdr == 0, dann beinhaltet das Paket
      keinen gültigen TCP Header, bei tcp.hdr == 1 schon
- tcp.dport = TCP Destination Port
- tcp.sport = TCP Source Port
- ip.blob = Inhalt des Payloads eines Pakets (ohne
      Header)
- "UAPRSF" bedeutet das URG,ACK,PSH,RST,SYN und FIN gesetzt
      sind
     Bei $dabyte handelt es sich um eine lokale Variable, der
    byte(ip.blob,13) zugewiesen wird. Zur Erklärung des
    "byte-Ausdrucks" hier eine kleine Darstellung der TCP Code
    Bits: 
| Src Port | Dest Port | Seq Number | ACK Number | HDR Length | Flags |\
URG | ACK | PSH | RST | SYN | FIN | Win Size | Chksum | Urg Off | Opt |
    Nun erkennt man auch warum man hier 13 Bytes in byte()
    spezifiziert, denn 13 Bytes reichen aus, um die Flags zu
    erhalten. Bevor man verstehen kann, wie byte arbeitet, erst mal
    eine Anmerkung zu blobs. Wie ihr im Chapter 3 des Advanced User
    Guides nachlesen könnt ist ein blob eine "an arbitrarily
    sized sequence of bytes". 'byte' gibt ein Byte vom spezifierten
    Offset eines Blobs zurück, die allgemeine Syntax sieht so
    aus: byte (str blob_to_search, int offset); Durch das erste
    Argument wird der Blob spezifiert , der durchsucht werden soll
    (oben ip.blob) und das zweite Argument gibt den Offset (in
    'blob_to_search') des gesuchten Bytes an. Durch 'if(!($dabyte ^
    63))' wird nun noch überprüft ob alle Flags gesetzt
    sind, man erhält 63 wenn man die Werte der Flags
    (32+16+8+4+2+1) addiert (sollte es jemanden interessieren,
    durch ^ wird ein bitweises XOR durchgeführt) 
    
     Insgesamt bietet N-Code wirklich viele und umfassende
    Möglichkeiten, neben den bereits genannten. Z.B. ist auch
    noch möglich: 
    
      - zu überprüfen ob es sich bei dem Paket um ein
      IP Paket handelt (ip.is)
- die Länge des IP Paketes ermitteln (ip.len)
- das verwendete Protokoll desIP Pakets (ICMP,TCP oder UDP)
      (ip.protocol)
- die Checksumme eines ICMP Paketes zu ermitteln
      (icmp.cksum)
- den Inhalt des Payloads der ICMP Pakete (als blob) zu
      ermitteln (mit icmp.blob)
- zu testen ob das Paket einen gültigen ICMP header
      enthält (icmp.hdr)
- zu testen ob das Paket überhaupt ein ICMP Paket ist
      (icmp.is)
- den Typ des ICMP Paketes zu ermitteln, also Echo Reply,
      Destination unreachable....
- ..... etc .....
    
     Weitere Informationen zu N-Code könnt ihr im Advanced
    User's Guide einholen:
    http://www.cs.columbia.edu/ids/HAUNT/doc/nfr-4.0/advanced/
    advanced-htmlTOC.html 
    
     In zukünftigen Versionen dieses Papers, werden wohl
    wesentlich mehr Filter beschrieben werden, also checkt mal
    regelmäßig nach neuen Releases dieses Papers ;) 
     
    Standards
    
     In diesem Abschnitt werde ich euch verschiedene "Standards"
    vorstellen, also Listen/Vereinbarungen....die von vielen
    ools/"Experten".... gemeinsam verwendet werden. 
    CVE
    CVE steht für Common Vulnerabilities and Exposures und ist
    eigentlich nichts anderes als eine Liste , die Namen für
    vulnerabilites/exposures vorsieht. Dies mag sich zwar auf den
    ersten Blick komisch anhören, kann allerdings später
    wichtig werden. Verschiedene Tools benutzen meist verschiedene
    Ausdrücke für die gefundenen Vulnerabilites....,
    durch die Verwendung von CVE kann man so eine einheitliche
    Beschreibung verschiedenster Vulnerabilites/Exposures
    verwenden, die jeder versteht. Man ist also nicht mehr davon
    abhängig, dass der andere auch dieses Tool verwendet....
    
    
     CVE stellt also einen Namen für eine bestimmte
    Vuln/Exposure bereit, zusätzlich aber auch noch eine
    Beschreibung, durch die einheitliche (und standardisierte)
    Beschreibung, tauchen weniger Missverständnisse zwischen
    Usern verschiedener Systeme auf. CVE definiert hierbei
    vulnerability als : "those problems that are normally regarded
    as vulnerabilities within the contect of all reasonable
    security policies" und exposures als "problems that are only
    violations of some reasonable security policies". Die
    Unterscheidung zwischen vulnerability und exposures ist
    elementar in CVE. Als Beispiel für eine vulnerability ,
    lassen sich z.B. phf, world-writeable password files....
    nennen, während ein Beispiel für exposures z.B. die
    Verwendung von Programmen (die man bekannterweise per
    Bruteforce angreifen kann) wäre, oder auch die Verwendung
    von Services , die im allgemeinen auch oft angegriffen werden.
    Durch die Defintion und diese Beispiele sollte es eigentlich
    möglich sein, zwischen vulnerabilites und exposures (in
    CVE) zu unterscheiden. Der grundsätzliche Unterschied
    besteht v.a. darin , dass vulnerabilites beinhalten das ein
    Angreifer Möglichkeiten besitzt Kommandos als anderer User
    auszuführen oder gar Dateien zu lesen/beschreiben, obwohl
    dies (aufgrund der file-permissions) nicht möglich sein
    sollte. Exposures hingegen beinhalten, dass ein User weitere
    Informationen über das System (und dessen Zustand)
    herausfinden kann, seine Aktivitäten dabei versteckt
    ablaufen.....Exposures entstehen also aufgrund von falschen
    Sicherheitseinstellungen, die man allerdings "beheben" kann.
    Als Vulnerability wird hingegen eher eine Sicherheitslücke
    verstanden, die unter den "gewöhnlichen"
    Sicherheitssystemen auftritt. Außerdem soll hier
    normalerweise auch die Möglichkeit gegeben sein, die
    Bedrohung durch potentielle Angreifer minimieren zu können
    (in dem man Permissions checkt....). Doch irgendwie muss die
    "Liste" auch aktuell bleiben, allerdings wird nicht jede
    vulnerability oder exposure sofort "aufgenommen". Wenn eine
    vulnerability / exposure gefunden wird, wird ihr zuerst eine
    "candidate number" zugewiesen (dies geschieht durch die CNA -
    Candidate Numbering Authority). Außerdem wird sie auf dem
    Board vorgeschlagen (vom CVE Editor) und danach drüber
    geredet ob man die vulnerability /exposure aufnehmen will.
    Sollte das Board zum Schluss kommen, dass man den Kandidaten
    (vorerst) nicht aufnehmen will, so wird auf ihrer Website noch
    der Grund angegeben. Sollte der Kandidat allerdings akkzeptiert
    werden, wird er in die Liste aufgenommen (und ist somit nun
    offiziell Teil von CVE). Nun sollte es auch verständlicher
    sein, das jeder (potentiellen) vulnerability.... erstmal ne
    "candidate number" zugewiesen wird, da erst danach darüber
    diskuttiert werden muss, ob der Kandidat aufgenommen werden
    soll oder nicht. Der vulnerability... wird hier erstmal eine
    'candidate number' zugewiesen, damit man zwischen Kandidaten
    und offiziellen Einträgen in der Liste unterscheiden kann.
    Jeder Kandidat besitzt 3 grundlegende Felder (die ihn
    "identifizieren"): 
    
      - Number
- Description
- References
    
     Die Nummer ist sogesehen der eigentliche Name des Kandidaten,
    wobei sich diese Nummer aus "Erscheinungsjahr" und einer
    weiteren Zahl zusammensetzt , die angibt der wievielte Kandidat
    es dieses Jahr war: 
        CAN-JAHR-wievielter Kandidat des Jahres
    
     Wenn nun ein Kandidat vom Board akkzeptiert wird, wird er wie
    bereits gesagt in die Liste aufgenommen. Damit ist auch
    verbunden , dass aus 'CAN-YEAR-Candite number' ein
    'CVE-YEAR-Candidate number' wird. D.h. an einem Beispiel:
    Existiert ein Kandidat mit 'CAN-2001-0078' und wird dieser
    Kandidat akkzeptiert, wird er in die Liste aufgenommen als
    'CVE-2001-0078'. 
    
     Soviel dazu, die offizielle Seite zu CVE ist
    http://cve.mitre.org/ , dort könnt ihr natürlich
    zusätzliche Informationen finden... 
     
    Beispiele
    
     In diesem letzten Teil werden einige IDSs vorgestellt : 
    Snort
    Da Snort sehr weit verbreitet ist und viele Optionen bietet,
    werde ich es etwas ausführlicher als die anderen Beispiele
    beschreiben. Grundsätzlich kann sich Snort in drei Modes
    befinden : Sniffer, Packet Logger und Network Intrusion
    Detection System. Im Sniffer Modus gibt Snort Pakete auf der
    Konsole aus, im Packet Logger Modus loggt es sie auf der
    Festplatte... und im Network Intrusion Detection Modus
    können Pakete analysiert werden. Zwar gehe ich
    hauptsächlich auf den letzten Modus ein, aber dennoch hier
    kurz eine kleine Einführung in Sniffer u. Packet Logger
    Mode: Sniffer Mode: 
     Im Sniffer Modus könnt ihr euch verschiedene
    Paketinformationen ausgeben lassen, z.B. TCP/IP Paket Header:
    
     
 [Socma]$ ./snort -v
    
     Als Ausgabe werdet ihr lediglich die IP/TCP/ICMP/UDP Headers
    ausgegeben bekommen. Es gibt eine Vielzahl von Optionen, von
    denen hier einige aufgezählt werden. 
 -d = gibt auch noch die Paket-Daten aus
 -e = zeigt auch noch den Data Link Layer
    
     Packet Logger Mode: 
     Im Unterschied zum Sniffer Mode, könnt ihr im Packet
    Logger Mode die Pakete auch auf der Festplatte protokollieren.
    Ihr müsst lediglich ein Verzeichnis angeben, in das Snort
    loggen soll und schon schaltet es automatisch in Paket Logger
    Modus: 
 #loggingdirectory muss existieren:
 [Socma]$ ./snort -dev -l ./loggingdirectory
    Bei Angabe von "-l" kann es manchmal passieren das Snort die
    Adresse des Remote-Computers als Verzeichnis holt (in das
    geloggt wird) und manchmal nimmt es die lokale Host Adresse. Um
    relativ zum Heimnetzwerk loggen zu können, müsst ihr
    auf der Kommandozeile spezifizieren, welches das Heimnetzwerk
    ist: 
[Socma]$ ./snort -dev -l ./loggingdirectory -h 192.168.1.0./24
    Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das ganze im
    TCP-DUMP Format zu loggen: 
 [Socma]$ ./snort -l ./loggingdirectory -b
    Nun wird auch das gesamte Paket geloggt, nicht nur bestimmte
    Sektionen, dadurch fällt die Angabe von weiteren Optionen
    weg. Zwar kann man Programme wie tcpdump benutzen um die File
    wieder in ASCII -Text zu "übersetzen" , allerdings kann
    Snort dies auch erledigen: 
 [Socma]$ ./snort -dv -r packetzumuntersuchen.log
    Network Intrusion Detection Mode: Um in den NIDS Modus zu
    schalten , könnt ihr ein Kommando wie das folgende
    verwenden: 
 [Socma]$ ./snort -dev -l ./log -h 192.168.1.0/24 -c snort.conf
    In diesem Fall ist snort.conf die Konfigurationsdatei. Diese
    wird benötigt damit Snort weiss woher es seine "Regeln"
    herbekommt, also wann ein Angriff vorliegt oder nicht, ob eine
    Anfrage gestattet werden soll.... Die in snort.conf
    festgelegten Regeln werden dann auf die Pakete angewandt und
    analysiert. Wird kein Output-Verzeichnis festgelegt, wird
    standardmäßig /var/log/snort dazu verwendet. Die
    Ausgabe von Snort hängt auch von den Alert-Modes ab, je
    nachdem welchen Alert-Modus man verwendet bekommt man mehr oder
    schneller seine Informationen: 
 ----------------------------------------------------------------
 |      Modus   |  wie/was wird ausgegeben                      |
 ----------------------------------------------------------------
 | -A fast      |  Zeitpunkt, Source u. Destination IPs/ports,  |
 |              |  die eigentliche Alert Nachricht              |
-----------------------------------------------------------------
 | -A full      |  Standardeinstellung                          |
-----------------------------------------------------------------
 | -A unsock    |  sendet die Warnungen an einen UNIX           |
 |              |  socket                                       |
-----------------------------------------------------------------
 | -A none      |  stellt die Alerts ab                         |
-----------------------------------------------------------------
    
     Wie wir wissen kann durch -b im Binary Mode geloggt werden,
    durch -N wird Paket Logging ganz abgeschaltet. Doch das ist
    noch längst nicht alles, z.B. kann Snort auch Nachrichten
    an Syslog schicken. Standardeinstellung ist hier LOG_AUTHPRIV
    und LOG_ALERT. Zum Senden von Nachrichten an Syslog müsst
    ihr lediglich "-s" angeben, Beispiele dazu gleich. Des weiteren
    besteht die Möglichkeit auch Nachrichten an den smbclient
    oder WinPopUp Warnungen an einen Windows Rechner zu schicken.
    Um dieses "Feature" nutzen zu können müsst ihr bei
    der Konfiguration von Snort "-enable-smbalerts" angeben. 
 [Socma]$ ./snort -c snort.conf -b -M MYWINWORKSTATION
    Oder hier ein Beispiel , das die Anwendung der Alert Modes
    zeigt: 
 [Socma]$ ./snort -b -A fast -c snort.conf
    Neben den bereits gesagten Optionen gibt es noch einige, wie
    die folgenden: 
 -D = starte Snort im Daemon Mode
 -u usersnort= starte Snort mit der UID 'usersnort'
 -g groupsnort = starte Snort mit der GID 'groupsnort'
 -d = protokolliere auch die Daten aus der Applikationsschicht mit
    
    
     Snort bietet viele Optionen, bei Problemen könnt ihr
    einfach mal "snort -h" eintippen oder in Mailinglisten danach
    gucken ob euer Problem nicht schon mal aufgetaucht ist. Der
    folgende Abschnitt handelt von den Snort-Rules, solltet ihr
    kein Interesse daran haben die bestehenden Rules zu verstehen
    oder gar eigene zu schreiben, so könnt ihr diesen
    Abschnitt überspringen. Wie ich am Ende (des Teils
    über Snort) nochmals erwähnen werde, könnt ihr
    das SnortUsersManual unter www.snort.org downloaden, dieses
    dient hier als eigentliche Quelle. 
    
     Snort Rules: 
     Zum besseren Verständnis von Snort ist auch ein
    Verständnis der Snort Rules notwendig. Snort benutzt
    manchmal bestimmte Variablen, die ihr durch Verwendung von
    'var' definieren könnt: 
   var: <name> <wert>      var
   MY_NET [192.168.1.0/24,10.1.1.0/24]
   alert tcp any any -> $MY_NET any (flags:S;msg: "SYN packet";)
    Es gibt allerdings mehrere Möglichkeiten den
    Variablennamen anzugeben: 
$variable = definiert die Meta Variable
$(variable) = hier wird der Wert der Variable "variable" eingesetzt
$(variable:-default) = wenn 'variable' definiert ist, wird hier der
 wert von 'variable' eingesetzt, ist 'variable' nicht definiert wird
 hier der Wert von 'default' eingesetzt
$(variable:?msg) = setzte den Wert der Variable 'variable' ein
 oder (wenn nicht definiert) gib die Nachricht 'msg' aus
    
     Solltet ihr euch schon mal etwas mit Shellprogrammierung
    befasst haben, kommen euch diese Dinge sicherlich nicht fremd
    vor: 
 [Socma]$ shelltest=we
 [Socma]$ echo hallo $shelltestlt
 hallo
 [Socma]$ echo hallo ${shelltest}lt
 hallo welt
    Hier ist also die Verwendung von $(variable) in Snort und
    ${variable} in der Shell gleichbedeutend. Auch für die
    anderen gibt es Äquivalente (oder ähnliche
    Ausdrücke) in der Shellprogrammierung: 
 [Socma]$ shelltest = bash
 [Socma]$ echo ${shelltest:-nobash}
 bash
 [Socma]$ echo ${notdefined:-nobash}
 nobash
    Also auch die Verwendung des Ausdrucks $(variable:-default)'
    unterscheidet sich nur in der Tatsache das auf der Shell { und
    } anstatt ( und ) benutzt werden. Der letzte Ausdruck existiert
    auch auf der Shell: 
 [Socma]$ shelltest = bash
 [Socma]$ echo ${shelltest:?"dann eben csh"}
 bash
 [Socma]$ echo ${nichtdefiniertevariable:?"nicht definiert oder null"}
 nicht definiert oder null
    
     Dieser kleine Exkurs sollte lediglich "Wissen
    verknüpfen", zumindest ich konnte mir die Schreibweisen in
    Snort so schneller einprägen, da ich einfach an die (mir
    bekannten) Dinge auf der Shell gedacht habe. 
     Viele Kommandozeilenoptionen...können in der
    Konfigurationsdatei eingestellt werden. Hierzu wird 'config'
    verwendet : 
     
        config <directive> [: <value> ]
    
     Die wichtigsten 'directiven' wären : 
     alertfile = ändert die Datei in die Alerts gespeichert
    werden 
     daemon = Prozess als Daemon starten ( -D) 
     reference_net = setzt das Heimnetzwerk (-h) 
     logdir = setzt das Logging Verzeichnis (-l) 
     nolog = Logging wird ausgeschaltet 
     set_gid = ändert die GID (-g) 
     chroot = chroot'ed in das angegebene Verzeichnis (-t) 
     set_uid = setzt die UID (-U) 
     
    
     Wenn ihr z.B. die alertfile ändert wollt in z.B.
    "mylogs", macht ihr das so: 
        config alertfile : mylogs
    
     Nun aber zurück zu den eigentlichen Regeln (hier eine
    beispielhafte ftp.rules (Ausschnitt)): 
     
alert tcp $EXTERNAL_NET any -> $HOME_NET 21 (msg:"FTP EXPLOIT overflow";\
flags: A+; content:"|5057 440A 2F69|";\
classtype:attempted-admin; sid:340;rev:1;)
    
     Grundsätzlich bestehen Snort-Rules aus zwei Teilen : dem
    rule header und den rule options. Hierbei gibt der rule header
    Auskunft über folgende Dinge: 
    
      - Source u. Destination IP Adressen
- Protokoll
- die Aktionen die von der Regel eingeleitet werden
     In der obigen ftp-rule wäre der rule header der folgende
    Teil: 
     
 Aktion       source ip         destination ip
    |              |                |
 alert tcp $EXTERNAL_NET any -> $HOME_NET 21
         |                |               |
        Protokoll       From any port   Port
    
     Hier ran sieht man , dass der rule header bis zur ersten (
    geht und danach die rule options beginnen. Es gibt mehrere
    mögliche Aktionen (in diesem Falle alert) die eingeleitet
    werden können, sollte die Snort-Rule etwas
    auffälliges feststellen: 
    
      - alert = je nachdem welche alert-methode (s.o. - standard
      ist alert full) verwendet , wird ein Alert erzeugt und das
      entsprechende Paket geloggt
- log = hierbei wird einfach nur das Paket geloggt
- pass = führt dazu das das Paket ignoriert wird
- activate = erzeugt einen Alert und kehrt dann zu einer
      anderen dynamischen Snort-Rule zurück (mehr dazu
      gleich)
- dynamic = führt dazu, dass die Regel solange
      "inaktiv" bleibt , bis sie von einer anderen Regel aktiviert
      wurde, danach arbeitet es wie log (s.o.)
     Das zweite Feld (Protokoll - hier tcp) spezifiziet welches
    Protokoll "beobachtet" (analysiert) werden soll. Möglich
    sind hier : tcp ,udp , icmp und ip (allerdings ist es nicht
    unwahrscheinlich das in Zukunft auch andere wie
    ARP,GRE....verfügbar sind). 
     Im Zusammenhang mit dem nächsten Feld (source ip) trifft
    man öfters auch auf den ! - Operator (Negationsoperator).
    
     
 alert tcp !$EXTERNAL_NET any -> $HOME_NET 21
    
     Als Folge der Verwendung des Negationsoperators wird nun mehr
    jedes Paket das nicht von $EXTERNAL_NET kommt geloggt. Des
    weiteren besteht die Möglichkeiten mehrere IP Adressen
    anzugeben, also Listen von IP Adressen. Dafür müsst
    ihr lediglich die entsprechenden Adressen mit Komma voneinander
    trennen und mit [ ] umklammern. 
        alert tcp ![ip adresse,ip adresse] any -> ....
    
     Eine weitere Alternative stellt die Verwendung von "any" dar,
    womit jede IP Adresse einbezogen ist. 
     
        log tcp any any -> ...
    
     Der letzte Teil des rule headers ist die Spezifikation des
    Ports, im obigen Beispiel also ftp. Man kann nicht nur einen
    bestimmten Port ueberwachen, sondern auch bestimmte Bereiche
    (also auch mehrere Ports). Hier die verschiedenen
    Möglichkeiten: 
 :portnumber                     -> alle ports kleiner gleich
                                 portnumber
 portnumber:                     -> alle ports größer gleich
                                 portnumber
 fromportnumber:toportnumber     -> alle ports zwischen fromportnumber
                                 und toportnumber (und diese mit
                                 einbezogen)
    Natürlich lässt sich auch hier wieder der
    Negationsoperator angeben, was zur Folge hätte das alle
    außer die angegebenen Ports "überwacht" werden
    würden, z.B. 
       !:21            -> alle ports die nicht kleiner gleich 21 sind
    Etwas was noch nicht direkt erläutert, die ganze Zeit aber
    verwendet wird, ist der Direktionsoperator "->". 
                "Source" -> "Destination"
    Doch es gibt auch eine andere Variante, <> : 
                 "Source" <> "Destination"
    Dies führt dazu das Snort sowohl Source als auch
    Destination nach der Adresse.... durchsucht. 
     Wie ich bereits eben gesagt habe, gibt es die Aktion
    'activate' , die dazu führt das ein Alert erzeugt wird und
    dann zu einer anderen dynamischen Snort-Regel zurückkehrt.
    
     Sollte eine bestimmte Regel die jeweiligen Aktionen
    durchgeführt haben kann es eine andere aktivieren.
    Grundsätzlich unterscheiden sich normale Regeln und
    "activate rules" nur in der Tatsache das ein bestimmtes Feld
    bei activate rules angegeben werden muss : "activates".
    Dynamische Regeln hingegen arbeiten wie log (s.o.) nur das hier
    "activated_by" angegeben wird. Des weiteren existiert ein
    weiteres Feld, dass angegeben werden muss :"count". Wenn die
    "activate rule" ihre Arbeit getan hat, wird die dynamische
    regel "aufgerufen", allerdings nur für "count" Pakete
    (also wenn count = 40, dann für 40 Pakete). 
     
activate tcp !$HOME_NET any -> $HOME_NET 143 (flags : PA;  \
  content : "|E8C0FFFFFF|\bin|;activates : 1; msg : "IMAP buf!";)
dynamic tcp !$HOME_NET any -> $HOME_NET 143 (activated_by : 1; \
  count : 50;)
    
     Einige Optionen (also die rule options) sind noch nicht
    bekannt, daher werde ich jetzt auf diese eingehen, später
    erscheint euch diese Regel dann auch sinnvoller. Beachtet im
    obigen Beispiel bitte die Felder activates und bei der
    dynamischen Regel activated_by (und count). Die erste Regel
    ruft nach erledigter Arbeit die dynamische Regel auf , dies
    sieht man auch daran das in der dynamischen Regel activated_by
    : 1 steht. 
    
     Nun aber zum zweiten Teil der Snort-Rules, den rule options.
    Nimmt man nochmals die erste ftp.rule: 
    
alert tcp $EXTERNAL_NET any -> $HOME_NET 21 (msg:"FTP EXPLOIT
overflow"; flags: A+;\
content:"|5057 440A 2F69|";classtype:attempted-admin;\
sid:340; rev:1;)
    
    
     In diesem Falle wäre die rule option (der rule header
    geht wie gesagt nur bis zur ersten ")" ) : 
    
 (msg:"FTP EXPLOIT overflow";\
flags: A+; content:"|5057 440A 2F69|";\
classtype:attempted-admin; sid:340; rev:1;)
    
    
     Zwar gibt es 34 Keywords, allerdings werde ich nur die
    (wichtigsten und/oder gebräuchlichsteen) erläutern.
    Derjenige der eine Übersicht über alle möglichen
    Keywords haben möchte, sollte ins SnortUsersManual
    schauen, dort stehen alle erklärt. 
    
     msg - gibt die alert-messages aus und loggt die Meldungen im
    Paket Logger Modus 
     logto - loggt die Pakete in einer bestimmten Datei 
     dsize - vergleicht die Paketgröße mit einem anderen
    Wert 
     flags - überprüft die TCP Flags nach bestimmten
    Werten 
     content - sucht nach nem bestimmten Muster/String in einem
    Paket 
     content-list - sucht nach mehreren Mustern/Strings in einem
    Paket 
     nocase - Groß-Kleinschreibung des gesuchten Strings
    werden nicht beachtet 
     react - aktive Response (blockt Webseiten) 
     sid - Snort rule id 
     classtype - teilt die potentiellen Angriff in bestimmte
    Gruppen von Angriffen ein 
     priority - regelt die "Strenge" 
     So weit so gut, doch was genau machen die einzelnen rule
    options ? msg: 
     Auf 'msg' trifft man sehr häufig beim Durchstöbern
    der rules, da diese Option dafür verantwortlich ist, dass
    Alerts ausgegeben werden (oder auch das geloggt wird). 
     
   msg:"<text>";
    Hierbei ist "<text>" die jeweilige Nachricht die in die
    alertfile geschrieben wird/ausgegeben wird..... 
     logto: 
     Jedes Paket, auf das die Rule zutrifft, wird in einer
    speziellen File geloggt. 
    logto: "<filename>";
    In diesem Falle ist "<filename>" die Datei, in die diese
    Paket geloggt werden. 
     dsize: 
     Hiermit wird die Größe des Pakets bestimmt. Wenn
    man weiss das ein bestimmter Service einen Buffer (einer
    bestimmten Größe) kann man diese Option verwenden,
    um möglichen Bufferoverflows entgegen zu wirken.
    Verglichen mit 'content' ... ist es um einiges schneller, daher
    wirds zum Testen von BufferOverflows auch eher benutzt. 
        dsize: [>|<] <größe>;
    Die beiden optionalen Operatoren > und < drücken
    aus, dass die Größe des Pakets kleiner,bzw.
    größer als dieser Wert sein sollte.. flags: 
     Hiermit wird getestet welche Flags gesetzt sind. Momentan sind
    9 Flags in Snort verfügbar: 
 F      FIN
 S      SYN
 R      RST
 P      PSH
 A      ACK
 U      URG
 2      Bit 2 reserviert
 1      Bit 1 reserviert
 0      keine TCP Flags gesetzt
    
     Daneben gibt es auch noch logische Operatoren, die
    zusätzliche Kriterien zum Testen der Flags spezifieren
    können: 
 + ALL flag     = Treffer bei allen spezifierten (und auch anderen)
                Flags
 * ANY flag     = Treffer bei allen spezifierten Flags
 ! NOT flag     = wenn die spezifierten Flags nicht  gesetzt sind
    
     Allgemein wird das 'flags' Keyword so verwendet: 
        flags: <Flag Wert>;
    
     Die reservierten Bits können verwendet werden um
    ungewöhnliches Verhalten, wie z.B. IP stack fingerprinting
    Versuche zu erkennen. 
     content: 
     Einer der wohl (neben msg) am häufigsten gebrauchten
    Keywords ist 'content'. Hiermit kann der Payload Pakete nach
    bestimmten Inhalt durchsucht werden. Sollte der spezifiezierte
    Inhalt gefunden werden, werden bestimmte Aktionen gegen den
    User eingeleitet. Wenn der Inhalt (der nach content spezifiert
    wird) in dem Payload des Pakets vorkommt, wird der Rest der
    jeweiligen Snort-Rule ausgeführt. Ohne Angabe von nocase
    (s.u.) wird auch Groß/Kleinschreibung beachtet. Der
    Inhalt , nach dem der Payload durchsucht werden soll, kann
    sowohl binäre daten, als auch text enthalten. Binäre
    Daten werden durch | | eingeschlossen und als Bytecode
    dargestellt. Der Bytecode stellt die binären Informationen
    als hexadezimale Zahlen dar... Auch im Zusammenhang mit diesem
    Keyword kann man den Negationsoperator (!) geschickt anwenden,
    so dass man z.B. einen alert... ausgibt wenn ein Paket nicht
    einen bestimmten Text...enthält. 
        content: [!] "<inhalt>";
    
     Die Angabe von ! ist wie gesagt optional, also nicht zwingend.
    
 alert tcp any any -> 192.168.1.0/24 143 \
(content: "|90C8 C0FF FFFF|/bin/sh";\
msg: "IMAP buffer overflow";)
    
     Wie in dieser Regel zu sehen ist, werden die binären
    Daten durch die | | umschlossen (wie oben bereits
    erwähnt), danach lässt sich normaler Text
    spezifieren. Ihr solltet euch auch einmal die Beschreibung von
    'offset' und 'depth' im SnortUsersManual anschauen, da diese
    auch öfters in Verbindung mit 'content' gebraucht werden.
    
    
     content-list: 
    
     Dieses Keyword arbeitet so ähnlich wie 'content' mit dem
    Unterschied das man mehrere Strings.... angeben kann, nach
    denen das Paket durchsucht werden soll. Man schreibt die
    entsprechenden Hexazahlen,Strings.... in eine Datei und
    spezifiziert dann bei Verwendung von 'content-list' die Datei
    in der die Wörter stehen. Zu beachten ist hier, das die
    Strings ... untereinander (jeder String in einer Zeile) stehen
    muss, z.B. 
    
        "kinderporno"
        "warez"
        .....
    
     Danach kann man durch z.B. 'content-list: [!]
    "<dateiname>";' diese Datei "durchsuchen". Auch hier kann
    man natürlich optional ! angeben, hat aber auch die
    gleiche Wirkung wie bei 'content'. 
    
     nocase: 
     Diese rule option spielt eine wichtige Rolle im Zusammenhang
    mit 'content' keywords. Diese achten normalerweise auf
    Groß/Kleinschreibung, durch Verwendung von 'nocase' wird
    aber nicht mehr explizit auf Groß/Kleinschreibung
    kontrolliert: 
    
 alert tcp any any -> 192.168.1.0/24 21 (content: "USER root";\
  nocase; msg: "FTP root user access attempt";)
    
     
     Ohne Verwendung von 'nocase' würde nur nach 'USER root'
    durchsucht, da aber 'nocase' angegeben wurde zählt die
    Groß/Kleinschreibung nicht mehr... react: 
     Wenn man ein Paket nach einem bestimmten Inhalt durchsucht
    (durch 'content' oder 'content_list') und einen Treffer
    feststellt, kann 'react' dazu verwendet werden darauf zu
    reagieren. Normalerweise werden z.B. bestimmte Seiten die ein
    User besuchen will geblockt (Pornoseiten...). Durch Flex Resp
    ist es möglich Verbindungen zu beenden oder Warnungen an
    den Browser zu schicken. Folgende Optionen sind
    möglich/gültig: 
    
     block - schließt die Verbindung und sendet einen Hinweis
    raus 
     warn - sendet eine sichtbare Warnung (bald verfügbar)
    
     Diese sog. 'basic arguments' können dann noch durch
    weitere Argumente (sog. 'additional modifiers') ergänzt
    werden: 
    
     msg - der text der durch das Keyword 'msg' gesendet wird, wird
    in den Hinweis an den User einbezogen 
     proxy : <portnummer> - hier wird der proxy port dazu
    verwendet den Hinweis zu versenden (auch bald verfügbar) 
        react : <basic argument [, additional modifier ]>;
    
     Das 'react' Keyword wird am Ende der rule options
    eingefügt, und kann z.B. so verwendet werden: 
 alert tcp any any <> 192.168.1.0/24 80 (content-list: "adults"; \
   msg:"Diese Seite ist nicht für Kinder gedacht !"; react: block, msg;)
    sid: 
     'sid' oder ausformuliert Snort rules IDentification wird
    benutzt um "einzigartige" Snort rules zu identifizieren.
    Dadurch ist es "output plugins" erlaubt/möglich jede Regel
    leicht zu identifizieren. Allerdings gibt es verschiedene
    Bereiche von Sid's: 
 < 100 = für die Zukunft reserviert
 100-1 000 000 = Regeln die zusammen mit Snort "kommen"
 > 1 000 000 = wird für lokale Regeln verwendet
 sid-msg.map enthält ein mapping der msg tags zu sid's. Diese wird von
 post-processing benutzt um einer id eine Warnung zuzuordnen.
 sid:  <snort rules id>;
 alert tcp $EXTERNAL_NET any -> $HTTP_SERVERS 80  \
  (msg: "WEB-IIS file permission canonicalization"; uricontent:\
  "/scripts"..%c1%9c../"; flags: A+;nocase;sid: 983;rev:1;)
    classtype: 
     Durch 'classtype' könnt ihr die Attacken in diverse
    Gruppen von Attacken unterteilen. In den Regeln könnt ihr
    dann selbst bestimmen welche Priorität ein potientieller
    Angriff haben soll, bzw. zu welcher Gruppe der Attacken er
    gehört .Regeln die in der Konfigurationsfile eine
    Einstufung "haben", bekommen dort automatisch auch eine
    Standard-Priorität zugewiesen. 
    
 classtype: <class name>;
    
     Die Einstufungen der Regeln werden in der
    classification.config definiert. Dort gilt folgende Syntax:
    
 config classification: <class name>,<class beschreibung>,\
       <standard priorität>
    
     Welche Gruppen von Attacken es gibt, könnt ihr im
    nächsten Teil sehen, der Beschreibung von 'priority'. 
     priority: 
     Durch dieses Keyword könnt ihr euren Regeln eine
    "Security-Stufe" zuweisen, wie schwer also ein potentieller
    Angriff sein würde. Je höher die Priorität der
    Regel, desto größer das potentielle
    Sicherheitsrisiko. Verbunden mit den bereits besprochenen
    'class types' lassen sich die Prioritäten besser
    verstehen: 
Class type                    Beschreibung                 Priorität
---------------------------------------------------------------------
 not-suspicious                Jeglicher "unauffälliger" Verkehr    0
 unknown                       Unbekannter Verkehr                  1
 bad-unknown                   Potentiell "schlechter" Verkehr      2
 attempted-recon              Attempted Information Leak            3
 successful-recon-limited     Information Leak                      4
 successful-recon-largescale  Large Scale Information Leak          5
 attempted-dos                Versuchte DoS-Attacke                 6
 successful-dos               Erfolgreiche DoS-Attacke              7
 attempted-user               Versuch User-Privilegien zu erhalten  8
 unsuccessful-user            Nicht erfolgreicher Versuch           7
                                 User-Privilegien zu erhalten
 successful-user              Erfolgreicher Versuch                 9
                                 User-Privilegien zu erhalten
 attempted-admin              Versuch Admin Rechte zu bekommen     10
 successful-admin             Erfolgreicher Versuch Admin          11
                                 Rechte zu bekommen
---------------------------------------------------------------------
    
     Wie bereits erwähnt bedeuten höhere Prioritäten
    auch höhere Sicherheitsrisiken, sollte es einem User
    gelingen Admin Rechte zu bekommen ist dies die schwerwiegenste
    Attacke. 
     
 alert tcp any any -> any 80 (msg: "WEB-MISC phf Versuch";\
        flags: A+;content: "/cgi-bin/bash";priority:10;)
    
     Das ganze Thema 'Rules' ist zugegebenermaßen sehr
    umfassend, doch nicht soo schwer. Schaut euch einfach diverse
    rules an, guckt im Manual oder hier nach was die einzelnen
    bedeuten und nach ner gewissen Zeit erscheinen euch auch die
    "Rulemonster" verständlich ;) Bezugsquelle für Snort
    und Dokumentationen findet ihr unter http://www.snort.org .
    Dort findet ihr einige interessante .pdfs , z.B. das Snort
    Users Manual, die Hauptquelle für diese Beschreibung von
    Snort. 
    LIDS
    
     Spätestens seit stealth's Paper (und Sources) und dem
    LIDS-Hacking-HOWTO wissen wir , dass LIDS nicht wirklich die
    Sicherheit auf dem Rechner erhöht, sondern in manchen
    Situationen eher ein Rootkit ist ;) 
    
     Aber erst einmal zum Konzept und anschließend zu den
    (scheinbaren) Stärken und Schwächen von LIDS.
    Ursprünglich wurde es entwickelt um z.B. wichtige
    Systemdateien zu schützen und bestimmte Prozesse für
    die User unsichtbar zu machen. Außerdem sollte es nicht
    gestattet sein einfach so Module einzubinden, die notwendigen
    Module werden beim Starten des Systems eingebunden... Da es
    (wie schon gesagt) ein LIDS-Hacking-HOWTO u. Stealth's Paper
    gibt , die die Arbeitsweise und Schwächen von LIDS
    erläutern, werde ich hier nur kurz die wichtigsten Dinge
    erwähnen. Den Link zu den beiden Texten findet ihr am Ende
    dieses Abschnitts. 
    
     Eine Hauptaufgabe von LIDS ist es, das Dateisystem zu
    schützen. Um (wichtige) Dateien schützen zu
    können, werden die entsprechenden Dateien / Verzeichnisse
    erst einmal in Gruppen unterteilt: 
    
     
    
      - Read Only = Die Datei / das Verzeichnis ist nur lesbar,
      es sind keine Änderungen erlaubt
- Append Only = In solchen Dateien....ist es nur erlaubt
      Inhalt "anzuhängen"
- Exception = diese Dateien .... sind nicht
      geschützt
- Protect (un)mounting = erlaubt / verbietet jemandem ein
      Dateisystem zu (un)mounten
     Um "wirklichen" Schutz bieten zu können, werden einige
    Systemaufrufe manipuliert, die sicherstellen das die
    Protections eingehalten werden. (z.B. sys_open(), sys_mknod(),
    ...) 
     Desweiteren verhindert LIDS , dass bestimmte Prozesse gekillt
    werden können (oder sichtbar sind). Sinn u. Zweck des
    ganzen ist es zu verhindern, dass der Angreifer gewisse
    Prozesse sieht, die ihn möglicherweise beobachten
    könnten. Ein 'ps -ax..' Aufruf sollte also unsere Prozesse
    nicht anzeigen. Damit man den Prozess auch wirklich verstecken
    kann, wird er als 'PF_HIDDEN' markiert, wenn ps dabei ist die
    Informationen über die Prozesse auszugeben und sieht das
    ein Prozess mit 'PF_HIDDEN' markiert ist, wird es diesen
    Prozess nicht anzeigen. Doch das alleine genügt noch nicht
    um den Prozess wirklich zu verstecken, denn momentan hätte
    er immer noch einen Eintrag im Proc-Filesystem (/proc), also
    manipuliert LIDS auch diese "Funktion", damit der Prozess nicht
    im /proc Verzeichnis erscheint. Daneben besteht noch die
    Möglichkeit die Rechte eines Prozesses zu
    beschränken, anhand von Capatibilites. Wenn z.B.
    CAP_CHROOT auf 0 gesetzt ist, hat der Prozess nicht mehr die
    Möglichkeit chroot anzuwenden (siehe auch
    /usr/src/linux/include/linux/capatibilites.h). 
     Außerdem besitzt LIDS die Möglichkeit in 2
    Sicherheitsstufen zu laufen, 'security' und 'none_security'. Um
    zwischen 'security' und 'none_security' zu unterscheiden, gibt
    es die globale Variable 'lids_load'. Standardmäßig
    ist diese auf '1' voreingestellt, dies bedeutet das
    standardmäßig LIDS im 'security' Modus läuft,
    d.h. die Einschränkungen...gelten. Wenn man beim Start
    'security=0' angibt (LILO-Prompt) so wird auf 'none_security'
    geschaltet, was bedeutet das jegliche
    Sicherheitsüberprüfungen,
    Einschränkungen....abgeschaltet sind. Mit lids_load == 0,
    läuft der Rechner also so, als wäre LIDS gar nicht
    installiert. Des weiteren besteht die Möglichkeit die
    Sicherheitsstufe durch 'lidsadm -S' online zu ändern ,
    dann muss allerdings ein Passwort spezifiert werden. 
    
     Doch LIDS bietet auch die Möglichkeit die Firewall Regeln
    zu schützen, man sollte dafür aber
    CONFIG_LIDS_ALLOW_CHANGE_ROUTES anschalten und CAP_NET_ADMIN
    "ausschalten". Möchte jemand die Firewall Regeln
    ändern, muss er zuerst CAP_NET_ADMIN wieder anschalten,
    dadurch wird verhindert das jeder die Regeln ändern kann.
    Zusätzlich besteht noch die Möglichkeit Sniffer
    "abzuschalten" und einen Port Scan detector im Kernel
    einzubauen. 
    
    
     Auch LIDS bietet diverse "Response-Options" (siehe Kapitel
    über Response), z.B. die Benachrichtigung über den
    Pager, per SMS an den Administrator zu verschicken. 
    
     Alles in allem sehr viele Möglichkeiten, doch Stealth hat
    in seinem Paper auch gezeigt wie man LIDS missbrauchen kann um
    es zu einem verfügbar:
    http://www.securitybugware.org/Linux/4997.html Das LIDS Howto
    könnt ihr hier runterladen :
    http://www.lids.org/lids-howto/lids-hacking-howto.html 
    
     
    COLOID
    
     COLOID ist die Abkürzung für Collection of LKMs for
    Intrusion Detection und wurde vor einiger Zeit von mir ins
    Leben gerufen. 
     Da sich herausgestellt hat, das Teile des Projekts uneffektiv
    und nicht "zeitgemäß" arbeiteten, wurde das Projekt
    vorübergehend beendet. Nichtsdestotrotz möchte ich
    kurz auf ursprünglich geplante Features eingehen : Das
    erste Modul (prev_exec) sollte u.a. die Ausführung
    bestimmter Binaries (in meinem Source habe ich den Gnu C
    Compiler - GCC - genommen) zu bestimmten Zeiten verhindern. Es
    wird also im Source definiert wann die Ausführung verboten
    sein soll, wobei möglich ist auf Minuten genau den
    Zeitabschnitt anzugeben. Führt jetzt ein User GCC zu
    dieser Zeit aus, wird lediglich die Ausführung 'geblockt',
    d.h. GCC wird nicht ausgeführt. Sollte der User GCC zur
    "erlaubten" Zeit ausführen werden die Argumente
    überprüft und nach .c - Files durchsucht. Sinn u.
    Zweck des Ganzen ist es, den Source (den jemand kompilieren
    möchte) nach "gefährlichen Funktionen" zu
    durchsuchen. Voreingestellt waren hierbei 'scanf' und 'strcpy'
    .... etc ..... , allerdings ist es auch möglich weitere
    Funktionen...hinzuzufügen. Wie bereits gesagt durchsuchte
    nun das LKM den jeweiligen Source und sollte es auf eine der
    Funktionen treffen wurde die Ausführung von GCC
    verhindert. Zusätzlich wird in eine Logfile geschrieben
    und ein 'beep' erzeugt . 
    
    
    Das Modul funktionierte zwar soweit, allerdings war der Ansatz
    nicht umfassend genug und konnte leicht umgangen werden. 
    
     Das zweite Modul war 'anom_detection' , das die bereits
    erläuterte Anomaly Detection verwendete. Eigentlich waren
    es zwei LKMs die zu diesem Bereich gehören : 
     1) Anomaly_Detection.c das die Datenbank normaler
    Useraktivitäten erzeugt 
     und 
    2) Misuse_Detect.c das später (mit der Datenbank als
    "Fundament") kontrolliert ob das Verhalten der User von dem
    normalen (in der Datenbank protokollierten) Verhalten abweicht.
    
    
     Geplant war, dass dieses LKM folgende Dinge
    "überprüft": 
    
     Wie oft hat der User die folgenden Programme/Kommandos
    ausgeführt : 
    
      - su
- login
- chmod
- chown
- insmod
- ps
- lsmod
- rm
- last
- lastlog
- ftp
    
     Wann hat er die folgenden Programme/Kommandos gestartet: 
    
    
     Bzw. wann hat er normalerweise den PC gestartet u. shutdown
    ausgeführt.... 
     Sonstiges: 
     Wie oft hat er (versucht) die folgenden Dateien zu
    öffnen: 
    
      - /etc/passwd
- /etc/group
- /etc/shadow
- /etc/ftpusers
- /etc/ftpgroups
- /etc/ftpaccess
- /etc/hosts.allow
- /etc/hosts.deny
- /etc/inetd.conf
- .....
    
     Wie oft hat er Programme ausgeführt, bei denen das
    SUID-Bit gesetzt war ? .... 
     Aufpassen muss man hier nur bei der Spezifizierung welche
    Dateien man beobachten möchte (wie oft er sie
    geöffnet hat). Wählt man hier zu viele Dateien, so
    leidet die Rechnerperformance zu sehr, als dass ansatzweise
    vernünftiges arbeiten am PC kaum möglich wäre.
    
    
     Es gab noch andere kleinere LKM's bei den noch kein kompletter
    Source verfügbar war, der Source der beiden oben
    erwähnten Module ist auf meiner Seite verfügbar,
    vielleicht kann der ein oder andere ja noch was mit
    anfangen.... 
     
    
    Abschließende Worte
    Solltet ihr noch irgendwelche Ideen zum Inhalt des Papers ...
    haben, schreibt mir bitte ne Mail: Socma(Q)gmx.net . Für
    weitere Anregungen, Lob, Kritik.... könnt ihr mich
    natürlich auch anschreiben. Referenzen (neben denen, die
    bereits im Text erwähnt wurden): 
    
      - http://online.securityfocus.com/infocus/1524
- http://online.securityfocus.com/infocus/1534
- http://online.securityfocus.com/infocus/1544
- http://online.securityfocus.com/infocus/1232
- 
      http://www.entercept.com/products/entercept/whitepapers/
      downloads/systemcall.pdf
- 
      http://www.computec.ch/dokumente/intrusion_detection/
      angriffsmoeglichkeiten_auf_okenas_stormwatch/
      angriffsmoeglichkeiten_auf_okenas_stormwatch.doc