Eine LCD Anzeige und Steuertasten für den Linux
    Server
    ArticleCategory: [Choose a category, do not translate
    this]
    Hardware 
    AuthorImage:[Here we need a little image from you]
    ![[Photo of the Author]](../../common/images/Guido-S.gif) 
 
    TranslationInfo:[Author + translation history. mailto: or
    http://homepage]
    original in en Guido
    Socher
    en to de Guido
    Socher
    AboutTheAuthor:[A small biography about the author]
    Guido mag Linux nicht nur, weil es Spaß macht, die
    großartigen Möglichkeiten, die dieses System bietet
    zu entdecken, sondern auch wegen der Leute, die an seiner
    Entwicklung beteiligt sind.
    Abstract:[Here you write a little summary]
    In diesem Artikel entwickeln wir ein LCD Kontrollfeld basierend
    auf einem Hitachi HD44780 LCD Display und dem AT90S4433 AVR
    8-Bit RISC Microcontroller von Atmel. Beides sind
    geläufige Komponenten und sind nicht zu teuer. Das
    Kontrollfeld enthält neben Anzeige und zwei Tasten eine
    Watchdog, um den Server zu überwachen. Mit Hilfe der
    Anzeige und den Tasten kann man einen Dialog mit dem Benutzer
    führen und einigen Sachen einstellen. Man kann die IP
    Adresse, Netzmaske und Gateway Adresse setzen, außerdem
    ist es möglich den Rechner herunterzufahren (shutdown)
    oder Statistiken abzufragen. Eigentlich gibt es fast
    unbegrenzte Möglichkeiten. Der größte Teil der
    Logik ist in einem Perlscript implementiert und die ganze
    Schaltung ist über die RS232 Schnittstelle mit dem Server
    verbunden. 
     
    Für diesen Artikel brauchst du wenigstens Teile der Linux
    AVR Entwicklungsumgebung. Wie man diese Linux AVR
    Entwicklungsumgebung aufsetzt ist in dem Artikel "Programmierung des AVR
    Microcontroller mit GCC" beschrieben. 
    ArticleIllustration:[This is the title picture for your
    article]
    ![[Illustration]](../../common/images/article236/pic03_finalpanel_th.jpg) 
 
    ArticleBody:[The article body]
    Einführung
    Die hier entwickelte Schaltung kombiniert Funktionalität,
    die schon in zwei vorhergegangenen Artikeln beschrieben wurde: 
    
    Unsere Neuentwicklung geht jedoch weit über das hinaus.
    Die neue Hardware enthält zwei Tasten für den Dialog
    mit dem Benutzer und eine Watchdog, um den Server ständig
    zu überwachen. Es ist außerdem ein analoger Eingang
    vorhanden, den wir hier jedoch nicht benutzen. Man könnte
    z.B einen Temperaturfühler anschließen.
    
    Um diese Schaltung aufzubauen, braucht man etwas Geschick und
    Erfahrung im Bereich Hobbyelektronik. Die Bauteile für die
    Schaltung sind nicht teuer und kosten alle zusammen weniger als
    40 Euro. 
    
    Die Idee hinter dem LCD Kontrollfeld ist, daß man damit
    einen Server ohne Monitor und Tastatur bedienen kann. Linux ist
    ein sehr zuverlässiges Serverbetriebssystem und kann gut
    per ssh, telent oder remote login verwaltet werden. Wenn man
    die Server jedoch das erste Mal mit dem Netzwerk verbindet,
    muß man eine IP Adresse, Netzmaske und Gateway setzen.
    Mit diesem Kontrollfeld kann man das machen. Es bietet
    außerdem die Möglichkeit, den Server
    herunterzufahren während man noch im Serverraum ist.
    
     Das ganze Kontrollfeld ist sehr allgemein gehalten. All die
    Server spezifischen Teile sind in einem Perlscript
    implementiert. Die gesamte Hardware, der Zustand der Tasten,
    der Text im Dispaly, LEDs, ..., kann über ASCII Kommandos
    gesteuert werden. Man kann daher dieselbe Schaltung
    übernehmen, um einen mp3 Spieler zu bauen oder einen
    Toaster zu steuern, was immer du möchtest. 
    Benötigte Bauteile
    Um dieses Kontrollfeld zu bauen, benötigst du die folgenden
    Teile: 
    1 x Atmel At90S4433 Microcontroller
     1 x 28pin 7.25 mm IC Sockel
     1 x 16pin IC Sockel
     1 x MAX232
     1 x kleines 5V Relai
     1 x 4MHz Quarz
     2 x LEDs (grün und rot)
     1 x BC547 NPN Transistor
     1 x BC557 PNP Transistor
     4 x 1uF Kondensator (Folie oder Elko)
     2 x 27pF Keramikkondensator
     1 x 10nF Kondensator
     1 x 100nF Kondensator
     3 x Widerstand 4k7
     2 x Widerstand 2k2
     1 x Widerstand 10K
     1 x Widerstand 3k3
     2 x Widerstand 100 Ohm
     3 x Widerstand 470 Ohm
     3 x Widerstand 1k
     1 x Widerstand 220 Ohm
     1 x 4K7 Poti (Bauform so klein wie möglich)
     1 x Z-Diode 4.3V
     2 x kleine Taster
     1 x Diode (e.g 1N4148, irgendeine kleine billige Diode)
     1 x 2 Zeilen 20 Zeichen LCD Display mit HD44780 kompatiblem
    Interface.
    
    Alle LCD Displays mit 14 oder 16 Anschlüssen, die ich
    jemals gesehen habe, waren HD44780 kompatibel. Man kann auch
    ein 3 oder 4 zeiliges Display benutzen, aber dann muß man
    die Software für den Microcontroller etwas anpassen.
    Zusätzlich zu diesen Teilen braucht man noch Drähte
    und Anschlüsse für Stromversorgung und RS2322. Das
    zweizeilige Display kann man an einem gebogenen Aluminiumblech
    befestigen und dann in einem freien 5.25" Schacht am Server
    montieren. 
    Schaltplan und Platine
    Ich habe Eagle für Linux benutzt, um den Schaltplan und die
    Platine zu entwerfen. Es ist eine ausgezeichnete Software, aber
    es braucht Zeit bis man sie bedienen kann. Für private
    Zwecke kann man eine kostenlose Version von Eagle bei cadsoftusa.com erhalten. 
     
    Der Schaltplan (mit einem Klick auf den Plan erhält man
    ein größeres Bild):
     
    ![[Schematic]](../../common/images/article236/linuxlcdpanel_schematic_small.gif) 
 
     
     Die Platine (mit einem Klick auf die Platine erhält man
    ein größeres Bild):
     ![[board]](../../common/images/article236/linuxlcdpanel_board_small.gif) 
 
     
     
    Die Platine mit weißem Hintergrund, um das Drucken
    erleichtern: Platine
    in weiß (Achtung: Das ist nicht die Datei, die
    man zum Belichten der Platine braucht)
     
    Die Eagle Dateien (komprimiert mit gzip. Achtung einige
    Webbrowser un-zippen die Dateien schon beim Herunterladen): 
    
    Die Schaltung
    Ich werde kurz den Schaltplan erklären. Der AT90S4433 hat
    3 Ports: PB, PC und PD. PC kann als analoger oder digitaler
    Eingang benutzt werden. Alle Ports können als digitale
    Ein- oder Ausgänge benutzt werden. Dieses wird per
    Software über das DDR (Data Direction Register)
    festgelegt. Wir benutzen alle Pins bis auf 23 als digitale Ein-
    oder Ausgänge (0 oder 5V). Der Max232 ist ein
    Spannungswandler. Das RS232 Interface benutzt +-10V und der
    Max232 konvertiert das in 0-5V. An Pin 1 (Reset) befindet sich
    etwas namens Brownout-Schaltung. Diese Schaltung hält den
    Reset auf 0 (aktiv) während Perioden mit unzureichender
    Spannungsversorgung. Das verhindert, daß die CPU
    Anweisungen fehlerhaft ausführt. Normalerweise ist das
    für einige Millisekunden während des Einschaltens
    oder beim Ausschalten der Fall. Die Brownout-Schaltung stellt
    im wesentlichen sicher, daß der Microcontroller richtig
    startet. 
    
    Einige Leute mögen sich wundern, warum eine Diode parallel
    zur Spule liegt und so gepolt ist, daß sie sinnlos
    scheint. Diese Diode ist sehr wichtig. Beim Ausschalten des
    Stromes an dem Relai würde die Spule eine sehr hohe
    Spannung induzieren, die den Microcontroller sofort
    zerstören kann. Diese induzierte Spannung hat
    entgegengesetzte Polarität zur Betriebsspannung an der
    Spule. Die Diode kann eine ganz kleine billige Diode im
    Glasgehäuse sein, aber es ist wichtig, daß sie
    vorhanden ist. 
    Wie man eine Platine erstellt
    Um die Platine zu ätzen, muß zuerst diese Postscriptdatei
    (linuxlcdpanel.ps.gz) auf eine transparente Folie
    ausgedruckt werden. In Läden für Architekten kann man
    eine semitransparente Plasikfolie namens Sinolit finden. Sie
    wird von der Firma Regulus hergestellt und ist für den
    Offsetdruck gedacht. Eine andere gute Alternative ist 60g
    Papier + Pausklarspray von Kontakt Chemie. Der Vorteil von
    Papier und Sinolit ist, daß der Druckertoner dort 100%ig
    haftet. 
    Ich habe die Postscriptdatei auch in PDF
    umgewandelt für den Fall, daß du kein Postscript
    drucken kannst, aber die Qualität ist sehr schlecht.
    Die Belichtungszeit für fotobeschichtete Platinen
    hängt von der Lichtquelle ab. Bei einem Heimsolarium sind
    es etwa 1-2 Minuten. Man kann auch Tageslicht benutzen, aber
    direkte Sonneneinstrahlung sollte man vermeiden, da die
    Strahlung einfach zu stark ist. Man sollte vorher die beste
    Belichtungszeit mit einem kleinen Streifen Platine ermitteln.
    Die Folie und die Platine legt man während des Belichtens
    am besten unter eine Glasplatte, damit die Folie ganz plan
    liegt. 
    
      
        | ![[before etching]](../../common/images/article236/pic01_beforeetching_th.jpg) | 
      
        | Die belichtete und entwickelte Platine vor dem
        Ätzen | 
    
    
     
    Die belichtete Platine wird für einige Minuten in
    Natriumhydroxid (NaOH) entwickelt. Danach sollte man das
    Ergebnis sorgfältig prüfen und gegebenenfalls
    Korrekturen mit einem ätzfesten Edding 780 Lackstift
    (Edding 780 paint marker) vornehmen. Ich zeichne
    gewöhnlich die Pads für die Bauteile etwas
    größer, weil die von Eagle vorgegegebene
    Größe für Hobbyzwecke zu klein ist. 
    
      
        | ![[after etching]](../../common/images/article236/pic02_boardready_th.jpg) | 
      
        | Das fertige Board vor dem Bohren der Löcher | 
    
    
    
    Aus irgendeinem Grund scheint es unmöglich für die
    Hersteller von Relais zu sein, sich auf eine
    Anschlußbelegung zu einigen. Ich habe ein kleines Relai,
    das von Matsushita hergestellt wurde benutzt. Dein Relai wird
    vermutlich anders aussehen und du mußt daher die Platine
    anpassen. Das geht am besten mit so einem ätzfesten Edding
    Lackstift. 
     
    Wenn Du mit den Bahnen auf der Platine zufrieden bist, kannst Du
    sie in FeCl3 (Eisendreichlorid) ätzen. FeCl3 hat eine gute
    Ätzgeschwindigkeit bei Raumtemperatur. Es ist einfach zu
    benutzen und daher gut für Hobbyzwecke geeignet. Man
    bekommt die besten Ergebnisse, wenn die Platine in der
    Ätzlösung steht. Kupferionen sind schwerer als Eisen
    und sammeln sich deshalb am Boden des Gefäßes an.
    Liegt dort die Platine, so verlangsamt sich die
    Ätzgeschwindigkeit sehr schnell. 
    
    Wenn die Platine fertig ist, spühlt man sie mit Wasser ab
    und wischt den Eddingstift mit Terpentin ab. Den Fotolack kann
    man auf den Bahnen lassen. Er verdampft beim Löten und
    schützt die ungelöteten Bahnen. 
    Die Software für deinen Microcontroller
    Die Software für den Microcontroller ist auf folgende
    Dateien aufgeteilt: 
    
      - lcd.c, lcd.h,
      lcd_hw.h: Das ist eine allgemeine LCD Library. Sie
      basiert auf der Arbeit von Peter Fleury
      (http://jump.to/fleury). Diese Version ist jedoch etwas
      modifiziert und flexibler. Man kann die LCD Hardware an
      jeden Pin des Microcontrollers anschließen. Dazu
      muß man lediglich die Definitionen in lcd_hw.h
      ändern.
- avr-util.c,
      avr-util.h: Funktionen zur Zeitverzögerung.
- uart.c,
      uart.h: Das ist die Library für das RS232 Interface.
      Es werden Hardwareinterrupts benutzt. Jedesmal, wenn ein
      Zeichen vom Computer empfangen wird, wird die Funktion
      SIGNAL(SIG_UART_RECV) aufgerufen und das Zeichen wird in
      einen String kopiert. Die ASCII Befehle für das
      Kontrollfeld sind so aufgebaut, daß ein kompletter
      Befehl immer eine Zeile ist (mit Newline endet). Wenn ein
      Newline gefunden wird, dann wird die Variable
      uart_rx_linecomplete gesetzt. Das bedeutet, daß man die
      Befehle nicht zu schnell hintereinander schicken darf. Es
      muß immer einige Millisekunden Pause geben, damit der
      String ausgewertet werden kann, bevor er durch einen neuen
      Befehl überschrieben wird. Jeder Befehl wird durch ein
      Ergebnis, ein ok oder err (für Error) beantwortet. Das
      kann man als Auslöser benutzen, um den nächsten
      Befehl zu schicken.
- analog.c,
      analog.h: Der Programmcode für den Analogdigitalwandler.
      Er funktioniert auch mit Interrupts. Ein
      Konvertierungsvorgang wird gestartet und dann wartet das
      Programm auf den SIG_ADC Interrupt, um das Ergebis aus dem
      ADC Register zu lesen.
- hardwarewd.c,
      hardwarewd.h: Das ist der Code für die Watchdog. Wir
      benutzen einen internen Teiler (durch 1024), um Pulse für
      den Timer zu liefern. Der Timer ist ein 16 bit register. Wenn
      dieses überläuft, dann zählen wir eine 8 Bit
      Variable herunter. Bei einem 4MHz Quarz wird diese 8 Bit
      Variable ungefähr alle 16 Sekunden heruntergezählt.
      Das Perlprogramm auf dem Server zeigt, daß es am Leben
      ist, indem es die 8 Bit Variable regelmäßig wieder
      auf einen Anfangswert setzt. Sollte das mal nicht passieren
      (weil der Server hängt), dann wird die 8 Bit Variable
      irgendwann auf Null gehen und das Relai macht klick-klack und
      der Server bekommt ein CPU reset.
- linuxlcdpanel.c: Das ist
      das Hauptprogramm. Es überprüft
      regelmäßig, ob Kommandos am RS232 Interface
      angekommen sind oder einer der Taster gedrückt
      wurde.
Um die Software im Detail zu verstehen, empfehle ich das
    Datenblatt für den Microcontroller zu lesen. Das
    Datenblatt findet man im Abschnitt Referenzen am Ende des
    Artikels oder auf der Atmel Webseite (www.atmel.com).
    Um jedoch dieses Kontrollfeld benutzen zu können, braucht
    man die Software überhaupt nicht zu verstehen. Man
    muß lediglich den Quellcode auspacken
    (linuxlcdpanel-0.7.tar.gz gibt's auf der download Seite) und dann 
    make
     make load
    
    tippen. Man kann sogar einfach die schon vorkompilierte
    Software benutzen und sie mit 
    make loadprebuild
    in den Microcontroller laden. Ganz einfach. Eine Beschreibung,
    wie man den Microcontroller programmiert und was man dazu
    braucht, findet sich im ersten Artikel: Den AVR Microcontroller mit GCC
    programmieren. 
    Testen
    Das LCD Kontrollfeld ist so gebaut, daß man es an die 5V
    interne Stromversorgung im Linux Server anschließen kann
    (rotes Kabel=5V, schwarzes Kabel=Masse=0V). Man sollte die
    Schaltung jedoch niemals sofort und ungetestet an den Computer
    anschließen. Es könnte sein, daß du einen
    kleinen Fehler beim Aufbau gemacht hast. Die Stromversorgung des
    Rechners ist sehr leistungsfähig und ein Fehler
    könnte den Rechner beschädigen und die Schaltung in
    Rauch aufgehen lassen. 
    Man sollte zum Testen eine strombegrenzte und elektronisch
    stabilisierte Laborspannungsquelle benutzen. Nachdem die
    Versorgungsspannung angeschlossen ist, kann man die Software
    wie oben angegeben in den EEPROM laden. Sobald das geschehen
    ist, sollte man einen Lauftext mit "linuxfocus.org" in der LCD
    Anzeige sehen. Als nächstes wird die RS232 Schnittstelle
    angeschlossen: 
    MAX232 Pin 14 an CTS (DB-9 Pin 8)
     MAX232 Pin 7 an RXD (DB-9 Pin 2)
     MAX232 Pin 13 an TXD (DB-9 Pin 3)
    Man muß außerdem DTR, DSR und CD miteinander
    verbinden (DB-9 Pin 4, 6 und 1)
    Das ist auch kurz in dem Schaltplan oben angegeben. 
     
     ![[talking to the LCD panel over the serial line]](../../common/images/article236/test_with_cat_th.gif) Bevor man die serielle Schnittstelle
    benutzen kann, muß man sie initialisieren. Das
    Quellcodearchiv, linuxlcdpanel-0.7.tar.gz, enthält ein
    Programm namens ttydevinit, das diese Initialisierung
    übernimmt. Falls das Kontrollfeld und COM2 (ttyS1)
    angeschlossen sind, dann muß man einmal folgendes Kommando
    ausführen:
 Bevor man die serielle Schnittstelle
    benutzen kann, muß man sie initialisieren. Das
    Quellcodearchiv, linuxlcdpanel-0.7.tar.gz, enthält ein
    Programm namens ttydevinit, das diese Initialisierung
    übernimmt. Falls das Kontrollfeld und COM2 (ttyS1)
    angeschlossen sind, dann muß man einmal folgendes Kommando
    ausführen: 
    ./ttydevinit /dev/ttyS1
    Nun ist die serielle Schnittstelle im Server initialisiert
    für eine Übertragungsrate von 9600 Baud und du kannst
    mit dem Kontrollfeld "reden". Dazu öffnet man zwei xterm
    Fenster. In einem tippt man "cat /dev/ttyS1" und in dem anderen
    "cat > /dev/ttyS1". Nun kann man z.B l=11 (LED 1 wird
    eingeschaltet) oder l=10 (LED 1 aus) eintippen. In dem ersten
    xterm Fenster sieht man, daß das Kontrollfeld immer auf
    die Befehle mit "ok" antwortet.
    Alle verfügbaren Befehle sind in der Datei README.commands
    erklärt.
    
    Das Quellcodearchiv enthält auch ein Perlscript namens
    ttytest.pl, das nichts anderes macht, als die rote LED in
    Abständen ein und wieder auszuschalten. Es ist gedacht als
    ein einfaches Beispielprogramm, in dem man sehen kann, wie das
    Kontrollfeld angesteuert wird. Du kannst es benutzen, um deine
    eigenen Programme zu schreiben. Dazu brauchst Du nur
    Grundkenntnisse in Perl. 
    Die Watchdog anschließen
    Die Watchdog ist standardmäßig aus. Man schaltet sie
    mit dem Befehl w=1 an und man setzt die Zeit mit s=x, wobei x
    einen Wert zwischen 1 und 255 haben muß. s=10 setzt den
    Watchdog-timeout auf 10*16sec=160sec. Das Ansteuerprogramm
    muß diesen Wert periodisch setzen, um zu verhindern,
    daß die Watchdog zuschlägt. Falls sich der Server
    irgendwann mal aufhängt, dann wird dieser Wert nicht
    gesetzt, und wenn er auf Null heruntergezählt hat, gibt es
    einen Reset. Linuxserver sind sehr stabil und bleiben fast nie
    stehen. Wenn es jedoch mal passiert, ist meist niemand da, der den
    Resetknopf drücken könnte oder niemand weiß, wo der
    Server steht, weil er noch nie Probleme gemacht hat.
    
    Die Watchdog ist so gebaut, daß sie nur einmal
    zuschlägt. Das verhindet, daß sie während des
    vermutlich folgenden Filesystem Check schon wieder
    zuschlägt. 
     
    Um die Watchdog physikalisch anzuschließen, muß man
    die zwei Drähte finden, die zu dem Resettaster am Server
    führen. Das Relai unserer Watchdog wird parallel dazu
    angeschlossen. 
    Wie man die Watchdog benutzt
    Die Watchdog stellt sicher, das der Server immer Programme
    ausführen kann. Sie stellt nicht sicher, daß ein
    Webserver läuft oder die Datenbank antwortet. Um so etwas
    zu überprüfen, sollte man crontab oder ein anderes
    Programm benutzen. Man kann recht sicher sein, daß
    crontab vermutlich funktioniert, weil die Watchdog sicherstellt,
    daß Software im allgemeinen immer noch ausgeführt
    werden kann.
    
    Man kann z.B ein Script schreiben, das von cronjob
    regelmäßig ausgeführt wird und alle 15 Minuten
    eine Webseite von dem Webserver herunterlädt. Es ist
    jedoch Vorsicht geboten. Ein Webserver kann mit zu vielen
    Anfragen überladen sein. In diesem Fall ist es normal,
    daß er nicht alle beantwortet. Man sollte daher
    zählen, wie oft der Server versagt hat und ihn erst
    über das Script rebooten, falls er z.B die letzten 10 mal
    nicht geantwortet hat. Hier reicht ein normaler reboot
    (shutdown -r), ein Reset über die Watchdog ist nicht
    erforderlich. 
    
    Abgesehen von den Applikationen sollte man auch den freien
    Plattenplatz überwachen. Das folgende Shellscript gibt z.B.
    nur etwas zurück, wenn 80% oder mehr von einer Partition belegt
    sind. 
    df | egrep ' (8.%|9.%|100%) '
    Über crontab kann man damit regelmäßig
    prüfen, ob noch genug Platz vorhanden ist und eine e-Mail
    schicken, wenn der Platz knapp wird (corntab verschickt
    Bildschirmausgaben automatich per e-Mail). 
    Die Scripte auf dem Server
    Fast die gesamte Logik für unser Linux LCD Kontrollfeld
    ist in einem Perlscript namens llp.pl implementiert. Kopiere
    diese Datei nach /usr/sbin/. Als nächstest kopiere die
    Datei ttydevinit nach /usr/bin und die Datei ifconfig_llp.txt
    (aus dem etc Verzeichnis im Quellcodearchiv) nach /etc. Nun
    editiere die Datei ifconfig_llp.txt und ändere die
    Adressen wie gewünscht. 
    NETMASK=255.255.255.0
     IPADDR=10.0.0.4
     GATEWAY=10.0.0.2
    Nun sollte man eine Sicherheitskopie der Datei
    /etc/rc.d/init.d/network erstellen und dann die Datei
    etc/network aus dem Quellcodearchiv nach
    /etc/rc.d/init.d/network kopieren. Dieses Script und die
    Verzeichnisnamen beziehen sich auf Redhat und Mandrake. Das
    Script etc/network_all_distributions ist ein etwas einfacheres
    Script, das für alle Distributionen geeignet ist, man
    muß jedoch selbst herausfinden, wo in einer gegebenen
    Linuxdistribution die init-rc Verzeichnise sind. Das ist immer
    etwas unterschiedlich von Linuxdistribution zu Linuxdistribution.
     
    Editiere nun die Datei /etc/rc.d/init.d/network und ändere
    die Zeile 
    /usr/sbin/llp.pl /dev/ttyS1&,
    falls du nicht COM2 benutzt. 
    
    Nun kann man 
    /etc/rc.d/init.d/network start
    tippen und das Kontrollfeld füllt sich mit Leben. Beachte:
    es ist unproblematisch, die IP Adressen über das
    Kontrollfeld zu ändern. Sie werden erst beim nächsten
    Reboot wirksam. Man kann daher alles austesten und
    anschließend die Werte wieder zurücksetzen (man kann
    auch einfach die Datei /etc/ifconfig_llp.txt editieren, um die
    Änderungen rückgängig zu machen). 
    Log files
    Das llp.pl Script schreibt ein Logfile nach /var/log/llp.log.
    Diese Datei wird nur sehr langsam größer. Es sollte
    normalerweise keine Notwendigkeit geben, sie über logrotate
    zu rotieren. Man kann es jedoch machen. Es ist kein post rotate
    Befehl in logrotate dazu nötig. Ein Konfigurationseintrag
    für logrotate könnte so aussehen: 
    /var/log/llp.log {
     nocompress
     monthly
    }
    
    Das Log enthält Einträge, wenn das System manuell
    heruntergefahren wird, eine IP Adresse geändert wurde
    (IP, GW, netmask) oder wenn es einen Watchdog Reset gab.
    Naturgemäß kann man den Watchdog Timeout nicht
    loggen, wenn er passiert. Er wird beim nächsten Hochfahren
    in das Log geschrieben. 
    Das Kontrollfeld im Betrieb
    Hier sind einige Fotos der LCD Anzeige. Es sind nur Beispiele.
    Die Anzeige verfügt über wesentlich mehr
    Möglichkeiten und man kann seine eigenen Sachen
    hinzufügen. 
     
    Das Hauptmenü. Es zeigt einen Namen (Linuxfocus in diesem
    Fall) und die Uptime sowie CPU load. Es ändert sich
    periodisch von selbst.
     ![[main]](../../common/images/article236/display_inaction1.jpg) 
 
     
     Das IP Konfigurationsmenü
     ![[IP configuration menu]](../../common/images/article236/display_inaction2.jpg) 
 
     
    Ein Beispiel, wie die IP Adresse gerade geändert wird.
     ![[change IP]](../../common/images/article236/display_inaction3.jpg) 
 
     
    ... und wie die Gateway Adresse (default route) geändert
    wird
     ![[GW]](../../common/images/article236/display_inaction5.jpg) 
 
    Zusammenfassung
    ![[the final panel]](../../common/images/article236/linuxlcdpanelfinal.jpg) Um
    dieses Kontrollfeld zu bauen, ist etwas an Hobbyelektronikgeschick nötig, 
     aber es ist keine komplizierte Schaltung.
    Dieses Linux Kontrollfeld bietet mehr Funktionen als jedes
    andere LCD Bedienfeld, das ich bisher gesehen habe, es ist sehr
    allgemein gehalten und preiswert.
 Um
    dieses Kontrollfeld zu bauen, ist etwas an Hobbyelektronikgeschick nötig, 
     aber es ist keine komplizierte Schaltung.
    Dieses Linux Kontrollfeld bietet mehr Funktionen als jedes
    andere LCD Bedienfeld, das ich bisher gesehen habe, es ist sehr
    allgemein gehalten und preiswert.
    
    Frohes löten :-) 
     
    Referenzen