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Das Land und die Stadt/Region, in der Sie sich befinden können bestimmt werden. Mithilfe kostenloser oder kostenpflichtiger Datenbanken sind sogar Stadtteile und Bürogebäude identizierbar. Dies wird Geolocation genannt.
Persönliche Daten können dann über Ihren Provider abgerufen werden. Die Identifizierung ist mit Hilfe ihres Providers möglich.
Über Datenbanken kann man beispielsweise herausfinden, ob Sie DSL, ein Modem, oder ein Mobiltelefon zum Surfen benutzen.
Falls Sie aus dem Netzwerk einer Firma oder Behörde surfen, kann deren Name festgestellt werden. Die meisten Unternehmen und Organisationen sind anhand ihrer IP-Adresse eindeutig erkennbar. Konkurrenten können dies ausnutzen oder geheimdienstliche Arbeit wird gefährdet.
Suchmaschinen wie Google, Yahoo und MSN speichern Ihre IP-Adresse und Ihre Suchanfragen für viele Monate oder sogar Jahre. Auch Statistik- und Werbedienste, wie Phorm, Doubleclick, Google Adwords oder Google Analytics, können Ihre IP-Adresse und die von Ihnen besuchten Webseiten speichern. Anhand der IP-Adresse wird auch ihre E-Mail Kommunikation für das Profiling genutzt, soweit die Dienstleister darauf Zugriff haben.
Große Dienstleister wie Google oder Facebook führen die gesammelten Daten zu einem detaillierten Profil Ihrer Interessen zusammen. Je nachdem wie viel sie im Internet tun, kann Ihr Verhalten viel über Ihr Leben, Ihre Interessen, Ihre Geschäfte, Ihre Beziehungen und Ihre Probleme offenbaren.
Aufgrund einer Datenpanne wurden im Jahr 2006 bei AOL alle Suchdaten veröffentlicht. Dank digitaler Vervielfältigung kann nun jedermann die Suchhistorie der Nutzer nachvollziehen. Kranke und psychisch labile Menschen wurden dadurch mit Name und Wohnort für die Öffentlichkeit enttarnt. Über AOL-Benutzerin 1515830 ist beispielsweise herausgefunden worden, dass sie eine übergewichtige Frau schwachen Willens zu sein scheint und dass sie als Lehrerin in Ohio tätig ist. Benutzer 262465 wollte mit legalen und illegalen Möglichkeiten seine Steuerlast reduzieren...
Die aus Datensammlungen erstellten Persönlichkeitsprofile werden verkauft. Hauptabnehmner ist die Werbeindustrie, aber auch Headhunter und Personalabteilungen von Unternehmen bezahlen für detaillierte Informationen zu Bewerbern. Die Datensammlungen können Ihre berufliche Entwicklung nachhaltig beeinflussen.
Neben der direkten Internet-Zensur, die den Abruf bestimmter Webseiten technisch verhindern soll, gibt es auch eine indirekte Zensur: die Angst, für den bloßen Konsum unerwünschter Inhalte Nachteile zu erfahren.
In der realen Welt gibt es meist nicht nur eine einzige Wahrheit - sondern viele. Durch direkte Zensur oder aus Angst vor Repressalien können mündige Bürger aber nicht alle Informationen erhalten, um Tatsachen objektiv zu betrachten.
Die "Operation Himmel" wurde in Deutschland als großer Erfolg der Ermittler angepriesen: Tatsächlich waren aber nur wenige der 12000 Vedächtigen schuldig: Bereits das kurze Anklicken einer Webseite hat Unschuldige die soziale Existenz gekostet.
Internetzensur behindert den freien Journalismus. Im Rahmen von Recherchen müssen Journalisten auch auf zensierte Inhalte zugreifen dürfen, um deren mögliche Relevanz für die Öffentlichkeit beurteilen zu können.
Vorsicht vor Anti-Zensur-Diensten: es gibt einige, die Ihre Daten sammeln und verkaufen: wahrscheinlich sogar an manche Zensoren!
Blogging ist eine Art "Tagebuch-Journalismus": Blogger stellen Ihre Erlebnisse und Ansichten ins Internet, um sie möglichst vielen anderen Leuten mitzuteilen. Viele Blogger schreiben anonym, um einer Bestrafung, beruflichen Nachteilen oder einer gesellschaftlichen Ächtung wegen Ihrer freien Meinungsäußerung zu entgehen.
Unternehmen und Prominente sind mit Haftungsklagen bei negativen Darstellungen schnell bei der Hand. In autoritären Staaten werden Blogger ferner wegen unangenehmen politischen und religiösen Meinungen belangt. Da Ihr Blog-Dienstleister im Fall einer behördlichen Anweisung Ihre IP-Adresse herausgeben muss, können Sie nur eingeschränkt Ihre Meinung sagen.
Aktivisten können beim Kontakt zu Webseiten von politischen Organisationen beobachtet und bestraft werden. In einer freiheitlichen Gesellschaft sollte es jedoch möglich sein, sich über politische Ansichten straffrei zu informieren.
Obwohl die IP-Adressbereiche von Geheimdiensten geheim gehalten werden, geraten sie manchmal ganz oder teilweise an die Öffentlichkeit. Anhand der bekannten IP-Adressbereiche lassen sich Operation nachvollziehen oder Einzelheiten aus der Arbeit rekonstruieren, beispielsweise das BND mit einem bestimmten Escort Service in Berlin ein besondere Zusammenarbeit pflegte.
Wenn Geheimdienstmitarbeiter die Rechner ihrer Zentrale kontaktieren wollen, können ihre Zugriffe abgefangen werden. Wenn die kontaktierte IP-Adresse als eine Adresse des Geheimdienstes bekannt ist, ist der Mitarbeiter als "Agent einer feindlichen Macht&qout; enttarnt.
Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes haben sich auf unseren Seiten bereits dadurch enttarnt, dass Ihr Browser einen Referrer auf interne BND-Seiten enthielt. Nun muss nur noch die zugehörige IP-Adresse gespeichert werden (was wir nicht getan haben), und der IP-Adressbereich des BND (bzw. des BKA, über dessen Proxy sie teilweise kamen), kann schrittweise analysiert werden.
Zentral kontrollierte Proxy- oder VPN-Dienste können von einem Gegner des Geheimdienstes betrieben werden. Es ist durchaus denkbar, dass Geheimdienste solche Rechner unter falschen Namen aufstellen, um den Datenverkehr anderer Geheimdienste belauschen zu können, die sich auf diesen Proxies sicher fühlen. Dies ist eine vergleichsweise preiswerte M&oul;glichkeit zur Spionage. Eventuell lässt sich durch ein kommerzielles Tarn-Angebot dieses Proxy/VPN-Dienstes sogar Geld verdienen.
Die IP-Adresse enthält direkte oder indirekte Informationen über die eigene Organisation. Online-Ermittler der Polizei müssen sich desöfteren aber selbst tarnen um an wichtige Informationen zu kommen.
Einige Foren- und Chatsysteme zeigen direkt die IP-Adresse jedes Nutzers an. Auch der Betreiber der jeweiligen Webseite sieht die IP-Adressen der Nutzer. Eine IP-Adresse des Bundeskriminalamts wirkt dabei nicht vertrauensfördernd.
Wenn nicht-anonym über das Internet verschickte Nachrichten von und an Informanten abgefangen werden, oder wenn ein Maulwurf in der Behörde die IP-Adresse des Informanten weitergibt, ist er enttarnt. Jede E-Mail enthält beispielsweise im Header die IP-Adresse des Absenders. Diese Inforamtionen können auch Abschluss der Kommunikation rekonstruiert und weitergegeben werden.
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