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 ![[Floris Lambrechts]](../../common/images/Floris_Lambrechts.png)  von Floris Lambrechts <floris-(at)-linuxfocus-(dot)-org> Über den Autor: Als holländischer Redakteur von LinuxFocus arbeite ich wöchentlich an dem Magazin. Meistens lese ich Korrektur von Übersetzungen ins Holländische, die von anderen durchgeführt wurden. Im echten Leben bemühe ich mich, meine Handfertigkeit im Jonglieren zu verbessern - es klappt recht gut mit drei Kegeln, bei vier Bällen ist immer noch einer zu viel. Übersetzt ins Deutsche von: Jürgen Pohl <sept.sapins(at)verizon.net> Inhalt: 
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| Mozilla unter der Lupe![[Illustration]](../../common/images/article262/article262-illustration.png)  Zusammenfassung: 
 Nach der langen Geburt ist Mozilla schnell erwachsen
    geworden. Die Familie vermehrt sich rasch: die neuen
    Generationen (1.0.1 und 1.1) wurden herausgegeben und Version
    1.2 wird wahrscheinlich gerade ins Leben gerufen. Im ersten Teil werfen wir einen Blick auf den Umfang des Standardbrowsers, anschliessend prüfen wir zwei der zahlreichen Add-ons. | 
Als erstes müssen wir eine Version auswählen.
    1.0.1 ist wirklich der 'einzig
    echteTM' Mozilla 1.0, mit
    verbesserten Sicherheitseigenschaften und  weniger
    Fehlern. Schätzen wir Stabilität und
    Kompatibilität, dann ist das unsere Wahl. Andernfalls
    wählen wir 1.1 oder eine neuere Version -
    hier finden wir neue Funktionen. Die Entwicklung kann man in
    der roadmap
    verfolgen.
Die Installation verlief reibungslos: einfach Linux x86 Net Installer auf der Downloadseite wählen und ausführen ( oft in anderen Sprachen erhältlich). Die Custom-Installation mittels Net Installer (weniger als 100 kB) ermöglicht die Auswahl von erwünschten Mozilla-Komponenten und führt diese aus. Einfacher geht es nicht.
In der Defaulteinstellung installiert sich das Programm in
    /usr/local/mozilla, es kann jedoch an anderer
    Stelle untergebracht werden. Es ist möglich, verschiedene
    Mozilla-Versionen nebeneinander zu installieren - mein
    einfaches Shell-Script - /usr/bin/mozilla
    führt zum richtigen 'dir' und 'mozilla' - wird
    ausgeführt. Die verschiedenen Versionen sind schwierig voneinander zu unterscheiden.  Unterschiede, die ich fand,
    sind im nachfolgenden Text erläutert. Im Hilfemenü
    (Help=>About Mozilla) ist die Version des
    geöffneten Programms zu finden.

    Abbildung 1: Eine einfache Installation
Mozilla ist mehr als ein Browser. Zusammengefasst ist es eine Plattform für Developer und zur persönlichen Kommunikation (die Plattform wiederum ist unabhängig vom Betriebssystem), bestehend aus: Browser, News/Mail-Client, Chat-Programm, HTML-Editor, JavaScript-Debugger, XML-Tools, XUL (Extensible User Interface Language), Sammlungen von Anwendungen und Komponenten zum Downloaden, usw.
Vergessen wir jedoch nicht, dass in vielen Fällen
    Komponenten wie ChatZilla (der IRC Chat-Client), der Composer,
    der Mail/Newsreader oder das Adressbuch nicht benötigt
    werden.Wenn man nur den Browser will, ist es eine gute Idee, nur ihn zu
    installieren (vergiß in diesem Fall nicht, die 'Custom' Installation zu
    wählen.
    Als einfacher Browser hat Mozilla jedoch Konkurrenz, z.B.
    Galeon. Dieser benutzt den Kern von Mozilla (die
    Rendering Engine Gecko), ist sonst jedoch
    leichtgewichtiger und kleiner. Ausserdem gibt es noch Konquerer von KDE
    und Opera, beides erwägenswerte Alternativen.
Mit der Wahl von Mozilla müssen wir uns damit abfinden,
    dass er viel Speicherkapazität benötigt. Nach meinem
    Gefühl läuft er nicht 'langsam' und die
    Öffnungszeit hat sich seit der Version 1.0
    auch verbessert. Trotzdem benötigt Mozilla eine
    grosszügige Portion RAM, ebenso wie KDE. Traurig, aber
    wahr. Bei älteren Systemen sollte man einen RAM-Upgrade
    in Betracht ziehen.
Hier eine Anmerkung: ich höre öfter, dass der Linux-Desktop im Vergleich zu Windows schwergewichtig ist. Zugegeben, KDE ist nicht klein, wir müssen jedoch den Vergleich richtig stellen: er leistet mehr als z.B. Windows98. Wir sollten ein aktuelles Linux mit der Serverausgabe von WindowsXP vergleichen (na ja... ;-). Da zeigt es sich, dass sich Linux bestens bewährt. Auf älteren Systemen sollte man zugunsten verbesserter Geschwindigkeit einen weniger umfangreichen Windowmanager/Desktop einsetzen. Oder wir lassen den Desktop auf dem leistungsfähigeren Server im Netz laufen... Nach dem Hörensagen benötigt das neue Gnome weniger Ressourcen als sein Vorgänger, das wäre eine sehr erfreuliche Entwicklung.
Ein Problem mit alternativen Browsern ist, dass einige Seiten unbrauchbar werden. Um klar zu stellen: Mozilla ist kein alternativer Browser! Sehr wenige Sites erzeugen Fehlermeldungen oder komplette Fehlanzeigen. Falls das auftritt, liegt der Fehler ganz offensichtlich beim Web-Designer: Mozilla folgt fast perfekt den Standards, ein gewaltiger Fortschritt! Gratulieren wir den Developern! ( Tod den Webmastern, die fahrlässig schlampige Websites entwerfen!)
Nachdem wir das gesagt haben, werfen wir einen Blick auf die erweiterten, neuen Eigenschaften.
Die Anzahl der angebotenen Features und Optionen ist sehr
    beeindruckend. Wir bekommen einen ersten guten Überblick, wenn
    wir durch das übersichtlich aufgebaute
    Einstellungsmenü browsen
    (Edit=>Preferences). Nachfolgend schauen wir
    uns einige der Features an.
Tabbed Browsing ist inzwischen recht verbreitet. Es ist ein
    System, mit dem man mehrere Websites in einem Fenster
    öffnen kann. Jede Seite hat ihren eigenen 'Tab'
    (Kartenreiter), klickt man auf diesen, wird die zugehörige
    Seite aktiviert. Das ist äusserst nützlich, man
    vermeidet, gleichzeitig Dutzende von Mozillafenstern offen zu
    haben. Ich benutze Tabs gerne, eines stört mich aber:
    warum muss für jede Anwendung ein weiteres Multiple
    Document Interface erfunden werden? Mozilla hat solch
    ein MDI, Kate (der KDE-Editor) , Opera und Galeon
    haben es ebenfalls... Jede Anwendung hat ein anderes Konzept
    und andere Shortcuts. Und dann ist da noch KDe selbst, das Fenster desselben
    Programms unter einer einzigen Schaltfläche in
    der Taskleiste anordnet. Gesamt betrachtet ein sehr verwirrender
    Zustand - letztendlich glaube ich jedoch, dass Mozilla eines
    der besseren Systeme hat. Zu bemerken ist noch, dass Konquerer
    von KDE 3.1 an auch Tabbed Browsing 
    unterstützen wird.
Wir sollten einen Blick auf die Optionen des Tabbed Browsing werfen. Ich ziehe es vor, Tabs in den Hintergrund zu laden und durch Klicken der mittleren Maustaste auf einen Link einen neuen Tab zu öffnen. Wir können auch konfigurieren, dass Control+Enter einen neuen Tab in der Adressleiste öffnet. Das Beste an den Tabs sind die Tasteneinbindungen: Control+T öffnet einen neuen, leeren Tab, Control+Page Up und Control+Page Down wechseln zwischen Tabs, und Control+W schliesst den aktuellen Tab. Als letztes: Control+L wählt den Text in der Adressleiste (URL).
Ein nettes Feature der Lesezeichen (für die ein umfassendes Verwaltungssystem exisitiert) ist die Eigenschaft, mehrere
    Tabs unter einem Lesezeichen speichern zu können durch
    (Bookmarks=>File Bookmark), und dann 'File as
    group' wählen. In Version 1.1 geht es noch schneller:
    einfach Bookmarks=>Bookmark This Group of Tabs
    auswählen. Das ist sehr nützlich, um einige der
    gebräuchlichen News-Sites zu öffnen, oder um heute
    auf den Seiten zu surfen, die man gestern offen hatte. Ein
    kleines Feature von Konquerer vermisse ich, mit dieser
    konnte man nicht nur Add to Bookmarks im
    Hauptmenü , sondern auch im Untermenü ausführen.
    Ich werd's wohl überleben ;-) .
Mit F9 aktiviert man die Sidebar (oder schliesst sie :-). Klickt man auf ihren Rand, verkleinert sich die Breite auf ein paar Pixel. Welchen Vorteil die Sidebar gegenüber einer angenehm schlichten Webseite haben soll, ist mir schleierhaft. Ich vermute jedoch, dass Netscape sie häufig in seinen Browsern benutzt. Innerhalb der Sidebar findet man Tabs wie 'Suche', 'History', 'What's related' und 'Lesezeichen'.
Glücklicherweise kann man alternative Sidebars einführen, die mehr dem persönlichen Geschmack entsprechen, es besteht eine grosse Auswahl. Ich habe einige ausprobiert, die Informationen über die Tags der Dokumentformate HTML, XHTML und SVG enthalten (von zvon.org, die übrigens ihre Übersetzungen auf die gleiche Weise wie LF durchführen). Installation der Sidebars ist recht einfach: klicken, 'OK' wählen und das war's dann schon, selbst wenn man nicht 'root' ist. Persönlich hätte ich gerne eine Sidebar, über die man die aktuelle Seite durch validator.W3.org validieren kann. Als etwas bequemer, jedoch nutzbringender HTML-Verfasser, würde ich das echt begrüssen ;-)
Auf diesem Gebiet überragt Mozilla. Es gibt viele Features und Möglichkeiten in Bezug auf Cookie-Management und Popup-Unterdrückung.. - ich empfehle die Optionen, die nur Grafiken und Cookies der aktiven Webseite des Webservers zulassen. Das stoppt oder behindert bereits einige der Reklamenetze. Ausserdem ist es möglich, einzelne Cookies zu lesen und zu entfernen sowie zu wählen, welche Seiten die Erlaubnis haben, Cookies zu setzen. Mozilla kann uns auch für jeden Cookie um Erlaubnis zu fragen oder es kann uns mindestens an diese Möglichkeit erinnern. Wir sollten uns auch überlegen, ob Java, JavaScript und Cookies wirklich nötig sind und diese so weit wie möglich abstellen (in der Default-Einstellung akzeptiert Mozilla alle Cookies und JavaScript ist berechtigt Popups zu öffnen) - das sollten wir umgehend abschalten.
Mozilla kann sich auch an Passwörter und Eintragdaten in Formulare erinnern, das stelle ich sofort ab (...dem traue ich einfach nicht).
Wir können aussuchen, welche Schaltflächen auf der
    Symbolleiste erscheinen sollen - 'Startseite','Suchen',
    'Drucken', 'Gehe' und 'Lesezeichen' sind meiner Ansicht nach
    nicht notwendig. Das schafft mehr Platz für das Display
    der URL. Konfigurierbar in
    Edit=>Preferences=>Navigator.
Das Aussehen des Default-'Classic'- Theme gefällt mir nicht wirklich. Es erinnert an das alte, graue Netscape 4 und macht es schweierig, den aktiven Tab zu sehen. Im Vergleich zu Classic finde ich das Modern-Theme viel besser. Im Web sind verschiedene andere Themes erhältlich, jeder sollte sein Lieblings-Theme dort finden können. Für kleinere "displays" würde ich ein "tiny" Theme empfehlen. Ich selbst benutze das bunte, kleine 'Orbit 3m'.

    Abbildung 2: Drei Themes: Classic, Modern und die kleine
    Version von Orbit, 'Orbit 3m'.
Beim Smart Browsing braucht man die URL vielfach nicht
    einzutippen. Da gibt es die 'Internet Keywords'
    (Schlüsselwörter, von Netscape favorisiert), wie
    'Suchen', 'Quote',  'Hilfe',  'Gehen zu' - diese
    werden beim Eintippen in die Adressleiste erkannt (z.B. 'search
    linuxfocus' oder 'goto linuxfocus'). Mozilla erkennt die
    Keywords und öffnet bei Anwendung der richtigen Parameter
    die gewünschte Seite. Das einzige, was mir dabei zusagt,
    ist die Möglichkeit - mittels JavaScript -
    persönliche Schlüsselwörter für unsere
    bevorzugten Webseiten hinzufügen zu können. Mozillas
    Standardeinstellung für seine Suchmaschine ist Netscape.com
    (aber Google.com ist ebenfalls eine Option). Beim Eintippen eines Suchworts
    in die Adressleiste wird die Suchmaschine aktiv. Einige der von
    mir getesteten Mozillaversionen hatten dieses Feature nicht.
    Zusammenfassend möchte ich bemerken, dass ich mich nicht
    so recht an die Internet Keywords gewöhnen konnte - ich
    habe das Feature abgeschaltet. Vielleicht ist es nützlich
    für Leute, die sehr langsam tippen :-)
    Eine andere Funktion des Smart Browsing ist das automatische
    Vervollständigen ('location bar auto complete') in der
    Adressenliste, die meisten Browser haben das. Ich bin nicht
    sehr hingerissen davon :-)
Mozilla 1.2, von dem ich nur die Alpha-Version
    testen konnte, enthält das neue Feature 'Type Find Ahead'. Das
    ist eine elegante Methode, ohne Maus zu navigieren: man tippt
    nur einen Teil des gewünschten Links und Mozilla
    wählt den Rest aus. Mit Enter aktualisiert
    man den Link. Ein Beispiel: Wir wollen den nächsten Link
    in der Folge dieses Artikels aktivieren (siehe weiter unten
    'Plugins und Mozilla 1.0'), so geben wir
    plu+Enter ein und Mozilla erledigt
    den Rest. Sobald man einige Übung mit 
    Tasteneinbindungen hat, ist es sehr einfach, mittels
    Texteingaben zu navigieren, ohne zwischen Maus und Tastatur
    wechseln zu müssen. Eine andere nette Eigenschaft ist die
    Möglichkeit, in normalem Text zu suchen, indem man einen
    /slash der Suche voranstellt. Weiteres
    Nützliches: Escape beendet die aktuelle
    Suche, und mit (Shift+)F3 kann man
    vorwärts oder rückwärts suchen.
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    Abbildung 3: Type Ahead Find aktiviert den richtigen Link
    auf der LinuFocus-Hauptseite nach der Eingabe von
    'cast'
Neben den gewohnten Features bietet der Browser noch viele
    Extras. Mozillas offenes System macht es ziemlich einfach,
    Erweiterungen anzubauen - das scheint sich zu ausgezahlt zu haben.
    Da gibt es die gewohnten Plugins (siehe im Artikel: Plugins und Mozilla 1.0),
    als auch Sidebars, die als vollständige Anwendungen
    erscheinen, sowie weitere Add-ons, wie z.B. Ad-Blocker,
    Anonymes Surfen, Kalender,  Jabber Messenger, einen
    Site-Downloader, usw. Aus Zeitmangel können wir hier nicht
    auf alle eingehen. Die Links am Ende des Artikels, besonders
    MozDev, führen zu vielen Add-ons. Die folgenden wurden von
    mir getestet.
Mozilla spricht natürlich Englisch, ist jedoch nicht
    darauf beschränkt. Andere Sprachen sind einfach zu
    installieren: wir klicken uns durch
    Edit=>Preferences=>Appearance=>Languages/Content
    auf die Seite mit der Liste der Übersetzungen. Mit
    'root'-Zugang lässt sich die Installation mit ein paar
    Klicks durchführen, vorausgesetzt Mozilla wehrt sich nicht
    ( er hat mir einmal die Übersetzung verweigert,
    funktionierte sonst jedoch wie immer reibungslos). In einigen
    Sprachen (oder in allen?) entdecken wir, dass die Shortcuts
    nicht übersetzt wurden. Das ist einerseits bequem und
    andererseits teilweise störend. Ich hörte, dass die
    Übersetzung der Shortcuts nicht ohne
    Konflikte verläuft und es besteht keine Softwarelösung, um diese zu
    beseitigen. Hier sei auch zu erwähnen, dass nicht alle
    Mozilla-Ausgaben in die gewünschte Sprache
    übersetzen, wir können hier
    herausfinden, was vorhanden ist.
Wenn Englisch nicht deine Muttersprache ist, vergiß nicht, deine gewünschten Sprachen einzustellen
    (Navigator=>Languages) einstellen. Einige
    Webseiten erscheinen als Ergebnis automatisch in der
    übersetzten Version (z.B. debian.org).
Auf der Webseite von MozDev.org stiess ich auf das Projekt Optimoz. Diese Leute schufen zwei der besseren Add-ons: Mouse Gestures und RadialContext. Mouse Gestures (auch bekannt unter MozGest) ist ein Programm, das es ermöglicht, den Computer mit Mausbewegungen anstelle von Schaltflächen und Menüs zu kontrollieren. Mit einer gedrückten Maustaste zeichnet man ein Symbol und führt damit ein Kommando im Browser aus. Das Windows-Spiel 'Black & White' z.B. benutzt solche Mausbewegungen, ebenso die Windows-Version des Browsers Opera. Eine Liste der definierten Mausbewegungen kann man hier bei Optimoz anschauen. Es ist auch möglich, eigene Mausbewegungen zu entwickeln, indem man den Code des Programms in JavaScript editiert.

    Abbildung 3: Optimoz Mouse Gestures Banner...
Die Installation ist wie üblich problemlos - vorausgesetzt man hat 'root'-Rechte. Mit Mouse Gestures zu spielen, hat mir echt Spass gemacht, ich muss jedoch gestehen, dass ich nicht süchtig geworden bin. Auf Tasten zu drücken oder Shortcuts zu benutzen ist genauso schnell - manchmal wurde eine Mausbewegung von der Software falsch interpretiert, bzw. wurde von mir falsch ausgeführt. Aber die Möglichkeit, eigene Mausbewegungen zu erfinden, ist sehr vielversprechend...
'RadialContext'- ebenfalls von Optimoz - ist eine Anwendung des sogenannten Tortenmenüs (pie menu). Eine Art rundes Menüsystem, das sich um den Cursor als Mittelpunkt orientiert. Durch Bewegung des Mauszeigers in eine der vier (oder acht) Richtungen öffnet sich ein Auswahlmenü. Es ist schwierig zu erklären, aber wenn du Mozilla benutzt, kannst du es selber sehen, surfe einfach auf diese Seite, um das Look and Feel in Aktion zu erleben. Diese Demonstration hat keinerlei Effekt auf unser System - dafür muss man RadialContext selbst erst installieren (was mit 'root'-Zugang natürlich wieder sehr einfach ist).

    Abbildung 4:Eine Ansicht von RadialContext: das
    Hauptmenü, das Tab-Menü und das Grafik-Menü mit
    Hilfstext.
In der Grafik sehen wir die Standardausführung des
    Tortenmenüs mit je einem Sektor für die Richtungen
    'Oben', 'Unten', 'Links' und 'Rechts'. Dazwischen sind vier Untermenüs, auf die wir durch Bewegen des
    Mauszeigers mit gedrückter Taste diagonal in eines der
    Felder. Oben rechts findet
    man z.B. ein Menü für die Tabs (mittlere Grafik). Dieses
    Untermenü enthält Funktionen zum Öffnen,
    Schliessen, sowie zum Aktivieren des nächsten oder vorhergehenden Tab. Das ist sehr nützlich, um ohne Tastatur zu
    browsen. Die anderen Menüs enthalten Funktionen für
    die Fenster, Tasks und Seiten. Die vier Grundfunktionen des
    Hauptmenüs sind: Seite aktualisieren, Laden stoppen, in der
    History vorwärts bzw. rückwärts gehen. Über einer grafik benutzt, bekommen die vier Hauptrichtungen andere Funktionen, wie man im rechten Teil der Grafik sehen kann. Hier können
    wir auch sehen, was passiert, wenn wir die Maus für
    eine Weile nicht bewegen: ein Erklärungstext erscheint
    neben dem Auswahlmenü. Über einem Link ändert
    sich das Auswahlmenü wieder, jetzt zeigt es Funktionen, um
    den Link in einem neuen Fenster oder mit einem neuen Tab zu
    öffnen, den Link zu kopieren oder das Ziel zu
    speichern.
    Einen guten Überblick, wie diese Menüs aussehen,
    finden wir 
    hier.
Natürlich können wir konfigurieren, welche Maustaste RadialConcept zugeordnet werden soll. Selbstverständlich gibt es eine Taste, um die Maus auf ihre "normale" Benutzung zurückzustellen. Ein Rat: RadialConcept und MozGest gleichzeitig zu benutzen, verwirrt den Browser nur. Mögliche Verbesserungen (nach meinem Geschmack): einMenü, das sich nicht mehr bewegt, sobald es erschienen ist und das Erscheinen der kleinen Hilfs-Textfenster als Standardeinrichtung, d.h. ohne Wartezeit...
Auf meinem System ist Mouse Gestures fast immer abgestellt (einfach im Einstellungsmenü auszuführen), RadialContext dagegen benutze ich sehr viel. Meistens warte ich nicht einmal bis dessen Menü erscheint, ich habe viele Schritte im Gedächtnis und eine falsche Bewegung ist sehr selten. Mit meinen Händen auf der Tastatur benutze ich oft Shortcuts. Finde ich jedoch nicht, was ich brauche, hilft mir das kleine, runde Menü fast immer weiter. Es ist ein innovatives, leistungsfähiges Programm - ich vermisse es in anderen Browsern. Hinzu kommt, dass RadialConcept regelmässig upgedated wird - mein Urteil: ich empfehle, das Programm auszuprobieren.
(*) : And now for something completely different (Und nun zu etwas völlig anderem).
Es gibt Tausende von Möglichkeiten, um Präsentationen auszuführen, die Software dafür ist fast ebenso zahlreich. Die populärsten Programme sind unter anderem Open Office, KPresenter und PDF- oder Postscript-Leser. Ignoritert man die letzten beiden, so benutzen die meisten Programme ihr eigenes Format oder das von Microsofts Powerpoint. Als Resultat können nicht alle Präsentationen auf jedem System gelesen werden. Das ist ein großer Nachteil, wenn man einen fremden Computer benutzen muss.
In der Praxis funktioniert HTML ganz ordentlich, um eine
    solide Präsentation zusammenzustellen, besonders wenn man
    Stylesheets verwendet. Damit ist das Display auf allen
    gebräuchlichen Plattformen gewährleistet. Steht
    Mozilla zur Verfügung (unter Linux erst ab1.1 an
    aufwärts ), kann man mittels F11 auf das
    Gesamtbild schalten.
    Man kann auch die Präsentation in selbstgebastelter XML -
    Sprache beschreiben und mit Hilfe von CSS in ansprechender Form
    vorführen. Das beinhaltet jedoch das Risiko, auf Browser
    zu stossen, die XML oder CSS nicht ausreichend
    unterstützen. Mit Mozilla funktioniert es jedenfalls, ich
    habe es ausprobiert.
Verwirren all diese kleinen Schaltflächen die
    Betrachter der Präsentation im Gesamtbild?
    View=>Show/Hide=>Navigation Toolbar
    löst das Problem. Mit RadialContext erübrigen sich
    andere Schaltflächen und Menüs. Eine Adresse kann man
    immer noch mit strg+L einfügen.
    So, bevor wir mit unserer Präsentation beginnen, sollten
    wir nicht vergessen, die Seite etwas kleiner als den Bildschirm
    zu machen - sonst wird unsere Bildlaufleiste (Scrollbar) verdeckt...
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| Der LinuxFocus Redaktion schreiben © Floris Lambrechts, FDL LinuxFocus.org | Autoren und Übersetzer: 
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2002-11-10, generated by lfparser version 2.34